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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Austermann: Milliardenlöcher bei Hartz IV

Berlin (ots)

Zu den im Haushaltsentwurf 2005 veranschlagten
Ausgaben im Zusammenhang mit der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und
Sozialhilfe erklärt der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion, Dietrich Austermann MdB:
Die dem Konzept zur Zusammenlegung von Arbeitslosen-und
Sozialhilfe zugrunde liegende Haushaltsplanung der Bundesregierung
für den Etat des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit weist
Löcher in Milliardenhöhe auf:
1. Im Vermittlungsausschuss wurde vereinbart, dass die Kommunen
zum Ausgleich ihrer Belastungen durch die Übernahme der
Unterkunftskosten für erwerbsfähige Hilfebezieher 2005 einen Betrag
in Höhe von 3,2 Mrd. € vom Bund erhalten. Tatsächlich sind jedoch nur
1,8 Mrd. € im Haushaltsentwurf 2005 dafür veranschlagt. Fehlbetrag:
1,4 Mrd. €!!!
2. Die erste Zahlung von Arbeitslosengeld II im Januar 2005 für
Langzeitarbeitslose ist im Etat des Bundeswirtschaftsministers nicht
eingeplant, obwohl Sozialhilfeempfänger – wie bisher – Anspruch auf
Zahlung zu Beginn eines Monats haben. Für die ehemaligen Bezieher von
Arbeitslosenhilfe gilt Kraft Gesetz ab 1. Januar 2005 das Gleiche.
Statt der erforderlichen 12maligen Zahlungen von Arbeitslosengeld II
sind im Haushalt lediglich 11 Zahlungen veranschlagt: Fehlbetrag: ca.
1,9 Mrd. €!!!
3. Im Etat des Bundeswirtschaftsministers sind im kom-menden Jahr
6,35 Mrd. € für Leistungen zur Eingliederung von Alg-II-Beziehern in
Arbeit vorgesehen. Die Bundesagentur für Arbeit kürzt parallel dazu
ihre Ausgaben für Eingliederungsmaßnahmen um 7,0 Mrd. € für 2005.
Damit steht künftig weniger Geld für eine größere Zahl von
Leistungsempfängern zur Ver-fügung. Denn zu den 2,2 Mio.
Arbeitslosenhilfebezie-hern kommen ab 1. Januar 2005 rd. 1 Mio.
erwerbsfä-hige Sozialhilfeempfänger hinzu, die auf Unterstützung bei
der Arbeitsaufnahme hoffen. Wie sollen mit weniger Geld mehr
Anspruchsberechtigte gefördert werden? Fehlbetrag: mindestens 700
Mio. €!!!
4. Nach den jüngsten Arbeitsmarktzahlen ist von einer weiter
steigenden Zahl von Langzeitarbeitslosen auszugehen. Seit 2000 steigt
die Zahl der Bezieher von Arbeitslosenhilfe stetig an und übertrifft
zwischenzeitlich sogar die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld.
Auch die-se Tendenz wurde bei der Berechnung der erforderlichen
Haushaltsansätze wie in den Vorjahren nicht ausreichend
berücksichtigt, in denen bei der Arbeitslosenhilfe im Laufe des
jeweiligen Jahres stets mehrere Milli-arden Euro gegenüber der
ursprünglichen Haushaltsplanung nachgeschoben werden mussten, um die
anfallenden Ausgaben leisten zu können. Fehlbetrag: mindestens 1 Mrd.
€!!!
Fazit: Zur Umsetzung von Hartz IV fehlen im Haushaltsentwurf der
Bundesregierung für 2005 mindestens 5 Milliar-den Euro. Mit ihrer
unseriösen Haushaltsplanung gefährdet die Bundesregierung das gesamte
Hartz-IV-Konzept und erhöht die Unsicherheit und Befürchtungen der
Betroffe-nen. Hartz IV und der Haushalt 2005 sind auf Sand gebaut!
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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