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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Fischer: Mautverzug geht zu Lasten der Verkehrsinfrastruktur

Berlin (ots)

Zur verzögerten Einführung der Lkw-Maut in
Deutschland erklärt der verkehrspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer MdB:
Vor einem Jahr – zum 31.08.2003 – sollte in Deutschland die
Lkw-Maut eingeführt werden. Stattdessen kam es durch mangelnde
Kommunikation zwischen den Vertragspartnern Bundesregierung/Toll
Collect und vor allen Dingen durch unprofessionelles Controlling
seitens Bundesminister Manfred Stolpe vor genau einem Jahr zu dem
verheerenden Mautdesaster. Hierdurch fehlen dem Bundeshaushalt
Mauteinnahmen in Höhe von 3,4 Mrd. € pro Jahr.
Die dramatischen Folgen für die Verkehrsinfrastruktur werden durch
die Mittelfristplanung offenbart. Demnach sinken die investiven
Ausgaben
- für die Bundesfernstraßen von 4,8 Mrd. € (Soll 2004) auf
4,3 Mrd. € (2008)
- für die Eisenbahnen des Bundes von 4,0 Mrd. € (Soll 2004) auf 2,2
Mrd. € (2008)
- für die Bundeswasserstraßen von 0,6 Mrd. € auf 0,5 Mrd. €.
Dies alles vor dem Hintergrund, dass die Verkehrsminister der
Länder noch im Frühjahr dieses Jahres gefordert haben, die
Finanzmittel ab 2005 auf ein bedarfsgerechtes Niveau anzuheben.
Dieses wurde von den Länderverkehrsministern mit 5,8 Mrd. € für die
Bundesfernstraßen und 4 Mrd. € für die Schienenwege beziffert.
Sehenden Auges produziert die Bundesregierung ein Verkehrschaos in
Deutschland, denn als Haupttransitland benötigen wir eine
Verkehrsinfrastruktur, die gerüstet ist für die Zukunft. Gerade die
Verkehrsprognosen der Bundesregierung machen dies deutlich, denn sie
gehen von einem Anstieg der Verkehrsleistung im Personenverkehr von
20% und im Güterverkehr von 64% bis 2015 aus.
Um die Situation einigermaßen in den Griff zu bekommen, brauchen
wir zum 1.1.2005 in Deutschland ein funktionierendes LKW-Maut-System.
Ich fordere Minister Stolpe auf, durch ein konsequentes Controlling
diesen Termin sicherzustellen. Die Erfahrungen aus dem Jahre 2003
zeigen, dass erste Pressemeldungen über Mautprobleme sich meistens
kurze Zeit später als bittere Realität herausgestellt haben. Minister
Stolpe darf in diesem Zusammenhang insbesondere die bisher niedrigen
Einbauzahlen bei den On-Board-Units nicht wieder auf die leichte
Schulter nehmen.
Ferner muss die Bundesregierung die versprochene europäische
Wettbewerbsfähigkeit für das Güterkraftverkehrsgewerbe sicherstellen.
Politische Absicht war es, diese bereits zum Mautstart 2003 zum
Abschluss zu bringen. Hierzu müssen die Harmonisierungsverhandlungen
endlich erfolgreich beendet werden.
Aber auch die von der Bundesregierung vollmundig angekündigten
Schadensersatzforderungen wurden bisher noch nicht einmal gegenüber
dem Betreiberkonsortium geltend gemacht. Ich fordere Minister Stolpe
auf, diese - im Interesse des Bundeshaushaltes - endlich zu beziffern
und im Schiedsgerichtsverfahren geltend zu machen. Worte müssen
endlich Taten folgen.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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