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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Böhmer: Luftschlösser und Schlingerkurs bestimmen rot-grüne Familienpolitik

Berlin (ots)

Anlässlich der 1. Lesung des Haushaltsgesetzes 2005
und der 1. Lesung des Tagesbetreuungsausbaugesetzes erklärt die
stellvertretende Vorsit-zende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof.
Dr. Maria Böhmer MdB:
Diese Bundesregierung und die sie tragenden Parteien sind keine
Anwälte für die Familien in diesem Land. Über 238 Millionen Euro
werden beim Haushalt für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für das
Jahr 2005 eingespart – die größte Kürzung unter allen Bundesressorts!
Gerade Familien sind zum Sparschwein der Regierung geworden: Durch
die Steuerreform werden sie nicht nur gegenüber Ehepaaren ohne Kinder
benachteiligt, auch das Erziehungsgeld soll um 245 Millionen Euro
gekürzt werden. Dies wird sicherlich nicht dazu beitragen, dass sich
junge Menschen in Deutschland zukünftig gerne für Kinder entscheiden
– im Gegenteil.
Als Beruhigungspille hat Bundesministerin Schmidt das Elterngeld
vorgeschlagen – ein weiteres familienpolitisches Luftschloss der SPD,
dessen Ausgestaltung und Finanzierung bisher völlig unklar ist. Der
Gedanke, finanzielle Anreize könnten die demographische Entwicklung
beeinflussen, erweist sich zudem als Trugschluss: Schweden hat –
trotz Elterngeld – heute die gleiche Geburtenrate wie Deutschland.
Der Schlüssel zu einer zukunftsorientierten Familienpolitik liegt
in der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und dem Ausbau
der Kinderbetreuung. Auch hier ent-täuscht die Bundesregierung: Der
vorgelegte Gesetzesent-wurf zum Ausbau der Tagesbetreuung bleibt
sowohl im Umfang als auch hinsichtlich des Zeitrahmens weit hinter
den ursprünglichen Plänen zurück.
Zudem greift der rot-grüne Gesetzesentwurf auch inhaltlich zu
kurz: Durch die Einschränkung auf erwerbstätige Eltern wird der
Bildungsgedanke hinten angestellt. Wir brauchen jedoch eine bessere
Bildung und Betreuung für alle Kinder. Außerdem bleibt auch die
Finanzierung völlig unklar! Die angeblichen Einsparungen aus der
Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe werden von den
Kommunen bereits für Verpflichtungen im sozialen Bereich und in der
Jugendhilfe beansprucht. Die offene Finanzfrage ist für die Kommunen
und für die Eltern ein unzumutbares Risiko. Falls die Kommunen die
nötigen Finanzmittel nicht aufbringen können, werden die Kosten auf
die Eltern abgewälzt. Das ist jedoch der falsche Weg! Ziel unserer
Familienpolitik muss es sein, die Eltern zu entlasten. Deshalb
spricht sich die Unionsfraktion in ihrem Antrag dafür aus, dass
Eltern mit mehreren Kindern zumindest für das letzte Kindergar-
tenjahr keine Beiträge mehr bezahlen müssen.
Die Union stellt an die Kinderbetreuung drei Anforderungen: Sie
muss qualitativ besser werden, sie muss quantitativ auf die Wünsche
der Eltern zugeschnitten sein und sie muss solide finanziert sein.
Dazu gehört, dass Kinder durch einheitliche Standards in Form
verbindlichen Rahmenplänen gleiche Startchancen in allen
Bundesländern haben. Die Aus- und Fortbildung der Erzieher/innen muss
zudem verbessert und mit der der Grundschullehrerin vernetzt werden.
Ideal wäre der Pädagoge für Kinder von der Geburt bis zum 10.
Lebensjahr. Schließlich müssen wir mehr als bisher in die
frühkindliche Bildung und nicht in das Ende der Ausbildung
investieren. Ein gutes Fundament ist die unabdingbare Voraussetzung
für Eliten in Deutschland.
Was Familien brauchen ist eine verlässliche Kinderbetreuung, eine
familienfreundliche Arbeitswelt und finanzielle Entlastungen durch
ein familienfreundliches Steuerkonzept, das den Eltern das
erwirtschaftete Einkommen in der Tasche lässt. Bundesministerin
Schmidt redete in den letzten Tagen von einem notwendigen
Paradigmenwechsel in der Familienpolitik. Das ist richtig. Familien
brauchen einen Wechsel in der Politik: von Rot-Grün zur Union.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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