Böhmer: Kein Klonverbot auf Zeit! Ethikrat schafft weitere Konfusion
Berlin (ots)
Zur heutigen Stellungnahme des Nationalen Ethikrates zum Klonen zu Fortpflanzungszwecken und Klonen zu biomedizinischen Forschungszwecken erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Maria Böhmer MdB:
Die Empfehlung des Ethikrates, das Forschungsklonen gegenwärtig nicht zuzulassen, läßt hoffen, daß pünktlich zu Beginn der Klonverbotsverhandlungen bei den Vereinten Nationen auch beim Ethikrat allmählich Besinnung eintritt. Zumindest ein Teil seiner Mitglieder scheint sich daran zu erinnern, dass der Deutsche Bundestag im Embryonenschutzgesetz 1991, im Stammzellgesetz 2002 wie auch in seiner Forderung nach einem strikten internationalen Klonverbot 2003 seine Grundhaltung unmißverständlich zum Ausdruck gebracht hat: Menschliches Leben entsteht in dem Augenblick, in dem natürlich oder künstlich ein neuer menschlicher Keim entsteht. Ab diesem Augenblick ist es zu schützen. Da das Klonen zu Forschungszwecken dem reproduktiven Klonen bis zur Entstehung des Embryos identisch ist, müssen konsequenterweise auch beide Formen verboten werden.
Diese vom Gesetzgeber deutlich formulierte Position läßt sich weder zweckgemäß interpretieren noch zeitlich begrenzen. Die Empfehlung, das Verbot des Klonen zu Forschungszwecken nur für den gegenwärtigen Zeitpunkt beizubehalten ist abzulehnen. Auch zu einem späteren Zeitpunkt wird sich nichts am ethischen Grundsatz ändern, dass zum Schutz des menschlichen Lebens und seiner Würde das geltende Klonverbot unverzichtbar ist. Es ist höchste Zeit, die durch unklare Aussagen des Ethikrates erzeugte Konfusion und die rückwärts gewandte, unproduktive Diskussion zu beenden und sich auf neue Wege medizinisch attraktiver und ethisch unbedenklicher Forschung an adulten Stammzellen, Stammzellen aus Nabelschnurblut und Fruchtwasser zu konzentrieren. Wir fordern die Bundesregierung erneut auf, hierfür ausreichende Fördermittel bereitzustellen. In den beginnenden Verhandlungen bei den Vereinten Nationen erwarten wir von der Bundesregierung, daß sie dem Auftrag des Bundestages folgt, sich für ein striktes internationales Klonverbot einzusetzen.
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