Brähmig: Tourismusbranche beim Kartenverkauf für Fußball-WM 2006 einbeziehen
Berlin (ots)
Zum Kartenverkauf für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und den Perspektiven für ihre touristische Vermarktung erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB:
Deutschlands Chancen, sich mit der Fußballweltmeisterschaft 2006 den Besuchern und der ganzen Welt als attraktiven Tourismusstandort zu präsentieren, werden durch die vor kurzem bekannt gewordene restriktive Regelung zum Verkauf der Eintrittskarten leider deutlich verschlechtert. Demnach können in- und ausländische Reiseveranstalter keine Kartenkontingente erwerben, da nur ein Verkauf an Endkunden im Internet vorgesehen ist. Die Bundesregierung ist auch nicht bereit, sich beim Organisationskomitee der FIFA für eine Änderung dieser Regelung einzusetzen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf vier in der letzten Woche gestellten schriftlichen Einzelfragen hervor.
Ohne die Möglichkeit, Reisen mit garantierten Eintrittskarten auch im Voraus buchen zu können, wird aber die deutsche Tourismuswirtschaft die erwarteten 5 Mio. zusätzlicher Übernachtungen kaum realisieren können. Besucher aus dem Ausland werden dann voraussichtlich meist nur zum jeweiligen Spiel an- und kurz danach wieder abreisen. Die ursprünglich erhoffte nachhaltige Stärkung der touristischen Wertschöpfungskette von den Verkehrsunternehmen über die Hotellerie und Gastronomie bis hin zu den Trägern der Kultur bliebe dann weitgehend aus. Dies ist auch keine kunden- und mittelstandsfreundliche Lösung für den Vertrieb der Eintrittskarten, mit der wie eigentlich geplant auch die mittelständische Hotellerie und Gastronomie sowie Ferienregionen außerhalb der WM-Städte durch entsprechende Angebote beteiligt werden können.
Die Entscheidung, Eintrittskarten nur an Endkunden zu vertreiben, hat im übrigen auch schon bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen dazu beigetragen, dass die erhofften wirtschaftlichen Erfolge dort nicht eingetreten sind - was die Bundesregierung in ihren Antworten noch nicht einmal kommentieren will, geschweige denn als Anlass sieht, ihrerseits auf Änderungen der Verkaufsregelung hinzuwirken. Und im Gegensatz zur Bundesregierung befürchtet sogar der Chef des Organisationskomitees Franz Beckenbauer, dass durch die geplante Regelung zum Kartenverkauf der Fußball-WM ein Schwarzmarkt nicht zu verhindern sei - nicht nur unter Fußballfans und sportlich interessierten Touristen dürfte dies ein positives Deutschlandbild nicht gerade fördern.
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