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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Austermann: Eine schäbige Politik zu Lasten künftiger Generationen

Berlin (ots)

Zu den Ergebnissen der Steuerschätzung und den
Plänen von Bundesfinanzminister Eichel, eine Lücke von etwa 7 Mrd. €
im Haushaltsentwurf 2005 zu schließen, erklärt der
haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dietrich
Austermann MdB:
Die Steuerschätzung macht die Misere der wirtschaftlichen Lage in
Deutschland nach 6 Jahren rot-grüner Regierung überdeutlich. Allein
dem Bund fehlen für 2004 gegenüber der letzten Novemberschätzung 11
Mrd. €, gegenüber der Mai Schätzung sind es 2,3 Mrd. €. Für 2005
besteht ein weiteres Loch von 3,5 Mrd.
Zur Deckung der Haushaltslöcher will der Bundesminister
verschiedene Maßnahmen vorschlagen, die unseriös bis schäbig sind.
Seit dem Jahr 2000 sinken mit der Beschäftigung die
Steuereinnahmen kontinuierlich. Die Schätzabweichungen der letzten
Steuerschätzungen seit 2000 umfassten mittelfristig einen
dreistelligen Milliardenbetrag für den öffentlichen Gesamthaushalt.
Es scheint, dass auch bei der heutigen Steuerschätzung eher der
Wunsch der Vater der Berechnung war.
Eichels so genanntes „Sparpaket“ ist eine erneute Notoperation.
Der Bundesfinanzminister verhält sich wie ein Pleitier, der mit
windigen und unwirtschaftlichen Geschäften versucht, den Eintritt
seiner Zahlungsunfähigkeit hinauszuzögern. Mit der Veräußerung der
Pensionsforderungen verschiebt der Bundesfinanzminister neue Lasten
in die Zukunft; für den kurzfristigen Ausgleich seines verpfuschten
Haushaltes müssen künftige Generationen zahlen. Das neuerliche
Verhökern zukünftiger Einnahmen ist so als wenn ein Familienvater
eine Weltreise machen würde, die Kosten dafür aber seinen Kindern in
Rechnung stellte. Demnächst kommt Eichel noch auf die Idee, künftige
Steuereinnahmen an den Markt zu bringen. Dem Erfindungsreichtum des
Bundesfinanzministers scheinen diesbezüglich keine Grenzen gesetzt zu
sein. Der Pensionsdeal ist nichts anderes als eine „schwarze“
Kreditaufnahme, denn für die heute teuer „erwirtschafteten“ Einnahmen
müssen zukünftig neue Schulden aufgenommen werden.
Die Erhöhung der Globalen Minderausgabe ist keine echte Einsparung
und ignoriert den Parlamentsvorbehalt. Mit der Festschreibung des
Tags der Deutschen Einheit auf einen Wackeltermin, in keinem anderen
Land der Welt denkbar, wird kein nennenswertes Wachstum generiert.
Wirtschaftliches Wachstum lässt sich nur mit einer Vertrauen
bildenden Politik erreichen. Dazu gehören umfassende Strukturreformen
in der Finanz- und Wirtschaftspolitik und nicht eine Politik der
verbrannten Erde, wie Rot-Grün sie betreibt. Die Abschöpfung des
ERP-Topfes entzieht dem Mittelstand Mittel, die dieser dringend
braucht.
Auch nach dieser Notoperation bleibt der Haushaltsentwurf mit
Milliardenrisiken behaftet (Privatisierungseinnahmen,
Bundesbankgewinn, Lkw-Maut, Steuermindereinnahmen, Mehrausgaben
Arbeitsmarkt…). Der nächste Nachtragshaushalt ist schon
vorprogrammiert. Durch die unseriösen Machenschaften, die wieder nur
einen Teil der voraussichtlichen Haushaltslöcher abdecken, kann der
Haushalt 2005 weder vor einem erneuten Verfassungsverstoß noch einem
weiteren Verstoß gegen den europäischen Stabilitätspakt bewahrt
werden.
Die Union fordert den Bundesfinanzminister auf, in der kommenden
Woche im Haushaltsausschuss einen der Realität angepassten
Haushaltsentwurf einzubringen. Wir werden Vorschläge unterbreiten,
wie die notwendigen Einsparungen erbracht und Mehreinnahmen ohne
Steuererhöhung erzielt werden sollen, etwa bei der Steinkohle, der
Arbeitsmarktpolitik, den Verwaltungsausgaben, der
Öffentlichkeitsarbeit, überflüssigen Gesellschaftsgründungen, der
Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs und der Schwarzarbeit.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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