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Kaupa: Drogen-Konsum-räume können zur HIV/Aids-Prävention beitragen

Berlin (ots)

Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember 2004
mit dem Motto „Frauen, Mädchen, HIV und Aids“ erklärt die
Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerlinde Kaupa MdB:
Etwa 2000 HIV-Neuinfizierte zählt Deutschland in 2004. Eine
traurige Statistik die nach Angaben des Robert Koch Institutes leicht
höher liegt als in den Jahren zuvor. Ca. 8 Prozent, also rund 160
Personen, haben sich durch den Konsum von Drogen in der Regel mit
verschmutzten und mehrfach benutzten Spritzen infiziert. Doch diese
Zahlen sagen wenig aus über die reale Verflechtung von Drogenkonsum
und HIV. Gerade Frauen scheinen laut einer Studie am Klinikum der
Frankfurter Goethe-Universität viel stärker in dem zermürbenden
Kreislauf zu stecken als zunächst vermutet. Von 500 Frauen mit
HIV/Aids wiesen etwa drei Viertel eine chronische Drogenabhängigkeit
auf. Ein leichterer Zugang zu Präventionsmitteln oder auch zu
Kondomen kann eine weitere Ausbreitung des Virus eindämmen. Wichtig
ist dabei auch eine Atmosphäre der Wertschätzung, des Angenommenseins
in den sozialen Einrichtungen.
Eine weitere Maßnahme, die die Infektion von HIV bei Männern und
Frauen reduzieren kann, sind die so genannten Konsumräume. In einem
kontrollierten Umfeld werden neben Hilfsangeboten sterile Spritzen
verteilt und so sichergestellt, dass eine HIV-Infektion durch
Drogenkonsum ausgeschlossen werden kann. Ein Indiz für den Erfolg
dieser Maßnahme ist der drastische Rückgang der Hepatitis C-
Infektion. Hepatitis- sowie HIV-Viren weisen die gleichen
Übertragungsmechanismen auf. Im Bundesdurchschnitt leiden ca. 70-80
Prozent der Drogenkonsumenten an der durch Blut übertragenden
Krankheit. Aber nur 42 Prozent der Nutzer der Frankfurter
Drogenkonsumräume sind Träger des Hepatitis C-Virus. Gesicherte
Statistiken für einen Rückgang der HIV-Infektionen von 8 auf rund 6
Prozent im Einzugsgebiet der Frankfurter Konsumräume liegen noch
nicht vor. Sicher ist aber, dass Konsumräume einen wichtigen HIV-
Infektionsweg ausschalten und damit entscheidend zur Eindämmung der
Neuinfektion beitragen.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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