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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Lippold/Fischer: Maut kommt - Schäden durch rot-grünes Versagen bleiben

Berlin (ots)

Anlässlich der Erteilung der vorläufigen
Betriebserlaubnis für den Start der streckenbezogenen Lkw-Maut zum
1.1.2005 erklären der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Klaus W. Lippold MdB, und der
verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk
Fischer MdB:
Für die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland wird ein
funktionierendes Lkw-Maut-System dringend benötigt. Deshalb begrüßen
wir sehr, dass das von der unionsgeführten Bundesregierung bereits in
den 90er Jahren grundsätzlich auf den Weg gebrachte streckenbezogene,
elektronisch erhobene Lkw-Maut durch die Erteilung der vorläufigen
Betriebserlaubnis nun endlich aller Voraussicht nach zum 1. Januar
2005 realisiert wird.
Bitter ist, dass die Bundesregierung durch den unprofessionellen
Umgang mit dem Projekt in der Vergangenheit große Schäden für die
Verkehrsinfrastruktur in Deutschland verursacht hat, die kaum wieder
gut zu machen sind.
  • Rund 3,8 Mrd. Euro hoch sind die wegen der mehrfachen Mautverschiebung entstandenen Einnahmeausfälle im Verkehrshaushalt.
  • Die vorzeitige, ohne sorgfältige Prüfung vorgenommene Kündigung der Eurovignette hat eine Lücke von mehr als 600 Mio. Euro gerissen.
  • Ein schlechter Vertrag mit unklaren Haftungsbedingungen hat zusätzliche Kosten für Rechtsberatung und Gutachten in enormer Höhe verursacht.
Skandalös ist auch der zweifache Wortbruch, mit dem die
Bundesregierung in den Mautstart geht:
Statt die Mauteinnahmen, wie vom Gesetzgeber im Bundestag und
Bundesrat einstimmig für § 11 Autobahnmautgesetz beschlossen,
zusätzlich der Verkehrsinfrastruktur zugute kommen zu lassen, wurden
die Mittel rechtswidrig im Bundeshaushalt verbraucht. Im
Bundeshaushalt mit Maut stehen im Jahre 2005 für die
Verkehrsinfrastrukturfinanzierung über 500 Mio. Euro weniger zur
Verfügung als in den Jahren 2003 und 2004 ohne Maut. Dieser
Gesetzesbruch diskreditiert den Gedanken der Nutzerfinanzierung und
macht aus der Maut nicht mehr und bessere Infrastruktur, sondern ein
weiteres Abkassiermodell zum Stopfen von Haushaltslöchern des Herrn
Eichel.
Nicht eingelöst wurde auch das Versprechen der Bundesregierung,
zum Mautstart dem Deutschen Transportgewerbe den größtmöglichen
Harmonisierungsbeitrag (gleich 600 Mio. Euro) zu geben. Das Absenken
der Mautsätze bis auf weiteres ist keine Lösung – das ursprüngliche
Ziel der Streckenbezogenen Lkw-Maut, faire Wettbewerbsbedingungen für
das Güterkraftverkehrsgewerbe in Deutschland zu erreichen, wird so
nicht erreicht.
Die Union fordert die Bundesregierung auf,
  • den § 11 des Autobahnmautgesetzes nicht weiter zu umgehen und in der Zukunft die Mauteinnahmen für die Verkehrsinfrastruktur, überwiegend für den Straßenbau, zusätzlich einzusetzen;
  • die versprochene Harmonisierung für das deutsche Transportgewerbe in Europa endlich durchzusetzen.
Solange diese Bedingungen nicht eingelöst sind, muss die Freude am
Mautstart getrübt bleiben.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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