Reiche/Lensing/Schummer: Ursachen der Ausbildungs-misere noch nicht beseitigt
Berlin (ots)
Zur Aktuellen Stunde im Deutschen Bundestag Zwischenbilanz des Ausbildungspaktes erklären die bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, und die zuständigen Berichterstatter, Werner Lensing MdB, und Uwe Schummer MdB:
Die Ausbildungsvereinbarung, die im vergangenen Juni gegen den Widerstand rot-grüner Ideologen ertrotzt wurde, zeigt Erfolge. Erstmals seit 1999 wurde beim Abschluss von Ausbildungsverträgen wieder ein Zuwachs erreicht. Die Anstrengungen der Unternehmen sind enorm. Die Jugendlichen werden es zu Recht danken!
Allerdings ist der Zuwachs von 4,5 Prozent bei den betrieblichen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahreswert noch längst nicht ausreichend. Das Pakt-Ziel, allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz oder zumindest eine Qualifizierung anzubieten, hat die Bundesregierung auch dieses Jahr verfehlt. Zum sechsten mal in Folge!
Während die Wirtschaft Wort gehalten hat, hat die Bundesregierung ihre Selbstverpflichtung die Ausbildungsförderung auf gleichem Niveau wie im Vorjahr bereitzustellen, nicht eingelöst. Die Arbeitsämter melden ein Minus bei ausbildungsbegleitenden Maßnahmen von 12,3 Prozent und bei außerbetrieblichen Plätzen von 4 Prozent.
Größter Pferdefuß des Ausbildungspaktes ist, dass das Bürokratiemonster Ausbildungsplatzabgabe nicht vom Tisch ist. Statt an dauerhaften Lösungen zu arbeiten und die Ursachen der Ausbildungsplatzmisere anzugehen, bevorzugt die Bundesregierung eine Drohkulisse.
Die Ursachen der Ausbildungsmisere sind nicht beseitigt. Die derzeitige ökonomische Lage begrenzt die Möglichkeiten der Unternehmen, Ausbildungsplätze zu schaffen. Ohne statistische Tricks müsste Rot-Grün heute die höchste Arbeitslosigkeit verzeichnen, die jemals in einem November seit der Deutschen Einheit gemessen wurde. Über 1,2 Mio. Jobs wurden seit Juni 2001 abgebaut. Fast 80 000 Betriebe sind vom Markt verschwunden. Bundeskanzler Schröder hat mit seiner jetzt wieder neu entdeckten ruhigen Hand einen großen Anteil daran.
Zudem sind nach wie vor viele Schulabgänger nicht ausbildungsfähig.
Um die Ausbildungssituation nachhaltig zu verbessern, brauchen wir
- bessere Rahmenbedingungen für das Wirtschaftswachstum, z. B. durch Beseitigung innovationsfeindlicher Gesetze.
- Eine breitere, solide Bildungsbasis. Auch PISA hat deutlich gemacht, dass gerade die Hauptschulen wieder gestärkt werden müssen.
- Eine Modernisierung der Berufsausbildung. Dabei geht es u. a. um die Ausweitung von Stufenausbildungen, die den Einstieg in berufliche Qualifikation erleichtern.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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