Nooke: Schutz der kulturellen Vielfalt ist nicht Protektionismus
Berlin (ots)
Zum Entwurf eines Übereinkommens zum Schutz der kulturellen Vielfalt der UNESCO erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Nooke MdB:
Der Schutz der kulturellen Vielfalt ist die Grundlage unserer Kulturpolitik. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die die Vielfalt kulturellen Ausdrucks schützen, und unter denen sie gefördert werden kann. Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag fordert daher seit einigen Jahren ein verbindliches internationales Abkommen.
Im alten Europa hat die Kultur eine Doppelnatur: als öffentliches Gut und als Wirtschaftsgut. Es geht bei den anstehenden Verhandlungen der WTO also um handfeste Interessen. Aber Kultur heißt nicht nur möglichst viel Geld mit möglichst viel Unterhaltung zu machen. Als öffentliches Gut ist Kultur Teil der europäischen Kulturgeschichte. Die nationalen Kulturpolitiken dürfen daher nicht den wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Im Gegenteil: Ein Ziel muss sein, jedes Land, das seinen Markt zugunsten eigener kultureller Identität gestalten möchte, vor Sanktionen zu schützen.
Die große Chance Deutschlands und der Europäischen Union liegt in der Kultur und ihrer Vielfalt. Daraus müssen wir einen Exportschlager machen. Europas Zukunft heißt nicht mehr zuerst Industriestandort, sondern Kreativ-Markt.
Vielfalt ist eine Stärke, und der Markt allein kann nicht alle Formen künstlerischen Ausdrucks pflegen. Der Schutz der kulturellen Vielfalt ist also nicht Protektionismus.
Die Mitgliedsstaaten der EU sind gut beraten, diese Debatte selbstbewußt zu führen.
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