Eichhorn/Noll/Pawelski: Schwangere Teenager brauchen auf sie zugeschnittene Hilfe!
Berlin (ots)
Anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage zu Teenagerschwangerschaften erklären die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Maria Eichhorn MdB, und die zuständigen Berichterstatterinnen, Michaela Noll MdB, und Rita Pawelski MdB:
Die Beantwortung der kleinen Anfrage zeigt, dass es derzeit keinerlei Daten zur Situation minderjähriger Schwangerer in Deutschland gibt. Es fehlen regionalspezifische Daten, aber auch gesicherte Erkenntnisse zur Herkunft minderjähriger Schwangerer, zu den Hintergründen und Ursachen von Teenagerschwangerschaften sowie zu den Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit minderjähriger Schwangerer.
Nicht nachvollziehbar ist, dass die Bundesregierung den Anstieg der Schwangerschaftsabbrüche von 4.724 im Jahr 1996 auf 7.645 im Jahr 2003 für nicht besorgniserregend hält.
Die Beantwortung zeigt weiter, dass es zwar einige Beratungsangebote für schwangere Teenager gibt, diese aber hinsichtlich ihrer Nutzung nicht evaluiert werden. Nicht die Masse des Beratungsangebots zählt, sondern dessen Qualität und Bedarfsorientierung. So ist es wenig erfolgreich, wenn Beratung angeboten wird, ohne zu wissen, ob die Zielgruppen erreicht werden. Gesicherte Erkenntnisse und Daten sind daher dringend erforderlich, um den speziellen Bedürfnissen von minderjährigen Schwangeren gerecht werden zu können.
Die Bundesregierung bestätigt in der Beantwortung der Anfrage, dass väterspezifische Angebote für diejenigen, die sich aktiv an der Versorgung des Kindes beteiligen wollen, Mangelware sind. Die Väter fühlen sich von den Beratungsstellen oder deren Konzepten zu wenig angesprochen.
Da junge Väter genauso wie Mütter ein Recht auf Hilfe und Unterstützung haben, fordern wir die Bundesregierung auf, tätig zu werden.
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