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Wöhrl: Ein Phantasieprodukt voller Selbstlob

Berlin (ots)

Zum Jahreswirtschaftsbericht 2005 der
Bundesregierung erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dagmar Wöhrl MdB:
Der Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung ist ein Dokument
der Unwahrhaftigkeit, da er Zahlen schönt und Risiken verharmlost. Er
ist ein Phantasieprodukt voller Selbstlob ohne Berührungspunkte mit
der Realität. Obwohl im internationalen Vergleich die hiesigen
Konjunkturaussichten ausgesprochen flau sind, nutzt
Wirtschaftsminister Clement die Gelegenheit, um als Seelsorger der
Nation seine frohe Botschaft zu verkünden: „Die Reformen wirken,
alles wird gut.“
An der tristen Realität ändert der regierungsamtliche Optimismus
allerdings nichts. Die meisten Wirtschaftsexperten, darunter auch der
designierte Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Bert Rürüp, sehen
selbst die relativ bescheidene Wachstumsprognose der Bundesregierung
von 1,6% skeptisch. Die meisten Wirtschaftsforschungsinstitute haben
in den vergangenen Wochen ihre Wachstumsprognosen auf 0,9 bis 1,2
Prozent zurückgenommen.
Da dem Haushaltsplan 2005 eine Wachstumsannahme von 1,7% zugrunde
liegt, entsteht zudem eine weitere Finanzierungslücke. Eine nach
unten korrigierte Wachstumsprognose bedeutet, dass die
Steuereinnahmen geringer und die Ausgaben für den Arbeitsmarkt höher
als geplant ausfallen werden. Gefahr gibt es auch für den
Rentenbeitrag. Dieser kann nur bei einem Wachstum von mindestens 1,7
Prozent bei 19,5 % konstant bleiben.
Auch das im JWB anvisierte Anspringen der Inlandsnachfrage und des
privaten Konsums sind eher Hoffnungswerte als ökonomisch untermauerte
Prognosen.
Weil Rot-Grün seine Hausaufgaben nicht gemacht hat, ist
Deutschland von der boomenden Weltkonjunktur abgekoppelt. Die
halbherzigen Reformen der Bundesregierung haben allesamt einen
entscheidenden Geburtsfehler: Sie sind wachstumsfeindlich, da sie die
Bürokratie mehren und die Belastung des Mittelstands noch mehr
erhöhen. Das neue Antidiskriminierungsgesetz ist dafür ein gutes
Beispiel.
Das tatsächliche Ausmaß der Beschäftigungslosigkeit liegt deshalb
nahe bei 7 Millionen und weit weg von 4,4 Millionen Menschen, die
Clement im JWB verspricht.
Wir brauchen dringend eine nachhaltige Steigerung des
Wirtschaftswachstums. Denn nur wenn die Wirtschaft wächst – und zwar
viel kräftiger als nur 1,6% - können neue Arbeitsplätze entstehen.
Jedes Gesetzesvorhaben muss daher daran gemessen werden, ob es
Wachstum und Beschäftigung beflügelt oder lähmt.
Statt der Lippenbekenntnisse zu Strukturreformen im
Jahreswirtschaftsbericht brauchen wir endlich
Richtungsentscheidungen: vor allem einen Befreiungsschlag auf dem
Arbeitsmarkt, eine wachstumsfreundliche Steuerreform, weniger
Bürokratie.
Nur dann kann sich der Konjunkturhimmel dauerhaft aufhellen und
positive Impulse für Wachstum und Arbeitsplätze bringen.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Telefon: (030) 227-52360
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