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Laumann: Statistik der BA lückenhaft

Berlin (ots)

Zu den Äußerungen von Bundeswirtschaftsminister
Clement in der WELT vom 2.2.2005, dass es nunmehr „keine
Dunkelziffern, keine verschwiegene und versteckte Arbeitslosigkeit
mehr geben“ werde, erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Wirtschaft und Arbeit der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Karl-Josef
Laumann MdB:
Entgegen den Äußerungen von Bundeswirtschaftsminister Clement in
den Zeitungen von gestern, dass es nunmehr „keine Dunkelziffern,
keine verschwiegene und versteckte Arbeitslosigkeit mehr geben“
werde, versteckt die gestern von der Bundesagentur für Arbeit (BA)
vorgelegte Statistik nach wie vor Arbeitslose in sechsstelliger Höhe.
Entgegen der in allen vorangegangenen Statistiken geübten Praxis,
wonach neben der Zahl der Arbeitslosen auch die Zahl der so genannten
Arbeitssuchenden ausgewiesen wird, fehlt diese Zahl in der
Januar-Ausgabe. Unter dieser Rubrik verbergen sich diejenigen
früheren Sozialhilfeempfänger, die zwar von der BA bereits
Arbeitslosengeld II erhalten, aber bislang nicht auf ihre
„Erwerbsfähigkeit“ geprüft wurden.
Im letzten Jahr, als Hartz IV noch nicht galt, stieg diese Zahl
von Dezember auf Januar um etwa 90.000 Personen. In diesem Jahr soll
sie dem Vernehmen nach um gut 500.000 gestiegen sein. Hätte die BA,
wie sie es eigentlich hätte tun müssen, mit allen von den
Sozialämtern in das Alg II gewechselten Personen bereits ein
gründliches Gespräch geführt und deren Erwerbsfähigkeit festgestellt,
hätte sie eine um mehrere Hunderttausend höhere Zahl von Arbeitslosen
ausweisen müssen.
Arbeitssuchend ist, wer sich bei einer Arbeitsagentur als Arbeit
suchend meldet; arbeitslos im Sinne der Statistik ist aber von diesen
Personen nur der, der auch tatsächlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung
steht. Im Falle der Alg II Empfänger heißt das, der Betreffende muss
mindestens drei Stunden täglich arbeiten können (erwerbsfähig sein).
Auch wenn dies für die Situation auf dem Arbeitsmarkt keinen
Unterschied macht, so sollte man doch nur dann von einer neuen
Ehrlichkeit und Offenheit der Statistik reden, wenn man dieses
Versprechen auch einlöst.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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