Reiche/Kretschmer: Uniforschung durch Vollkostenfinanzierung wettbewerbsfähig machen
Berlin (ots)
Zur Einbringung des Antrags Forschung an Hochschulen durch Vollkostenfinanzierung verbessern in den Deutschen Bundestag erklären die forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, und der zuständige Berichterstatter, Michael Kretschmer MdB:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert von der Bundesregierung, an deutschen Hochschulen zur Vollkostenfinanzierung der Drittmittelforschung überzugehen. Den Hochschulen soll ein Overhead in Höhe von 20 Prozent der Drittmittel-Bewilligungssumme zusätzlich zu den direkten Forschungsgeldern gewährt werden, um damit die Kosten für die Forschungsinfrastruktur aufzufangen. International, etwa in den USA und Großbritannien, ist diese Vollkostenfinanzierung üblich.
Drittmittel gewinnen für die Hochschulen immer mehr an Bedeutung. 2001 wurden rund 39 Prozent der Ausgaben für Forschung und Entwicklung an deutschen Hochschulen mit Drittmitteln (etwa der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Bundes, der EU und der Wirtschaft) finanziert.
Die Vollkostenfinanzierung ist ein wichtiger Beitrag, um die deutsche Hochschulforschung international wettbewerbsfähig zu erhalten. Sie ist auch eine hervorragende Alternative zur auf Eis liegenden Exzellenzinitiative von Bundesministerin Bulmahn. Sie hat zudem eindeutige Vorteile. Ihre Vergabe über die DFG ist völlig unbürokratisch zu organisieren, sie kann sofort ohne größeren Vorlauf starten. Sie ist forschungsfreundlich, wissenschaftsgeleitet und fördert im Wettbewerb die tatsächliche Leistungselite.
Unsere drittmittelstärksten Universitäten werden zum Opfer ihres eigenen Erfolgs. Da in Deutschland bislang nur Teile der Forschungskosten gefördert werden, nicht aber die Ausgaben für die Infrastruktur (Gerätekauf und -wartung, Betrieb von Labors etc.), drohen gerade forschungsstarke Hochschulen mit großem Drittmittelaufkommen unter der Last der Infrastrukturkosten zusammenzubrechen. Sie siegen sich buchstäblich zu Tode.
Leistungsstarke Universitäten belasten durch Drittmittelprojekte ihre Grundfinanzierung überproportional. Das wiegt besonders schwer, weil die Hochschulen ohnehin von Kürzungen der Bundesregierung betroffen sind. Bundesministerin Bulmahn hat die Hochschulbaumittel von 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2002 auf heute 925 Millionen Euro dramatisch zusammengekürzt.
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