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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Krings: Clement gefährdet Arbeitsplätze in der deutschen Softwarebranche

Berlin (ots)

Anlässlich der Zustimmung der Bundesregierung zur
EU-Richtlinie über die „Patentierbarkeit computerimplementierter
Erfindungen“ im EU- Wettbewerbsrat durch den Bundesminister für
Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement, erklärt der Berichterstatter
der CDU/CSU- Bundestagsfraktion für „Geistiges Eigentum“, Dr. Günter
Krings MdB:
Heute ist ein schwarzer Tag für den deutschen Mittelstand.
Entgegen anderer Äußerungen aus der Bundesregierung hat nun der
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement, im EU-
Wettbewerbsrat dem EU-Richtlinienentwurf über die „Patentierbarkeit
computerimplementierter Erfindungen“ zugestimmt. Er ignoriert dabei
einen einstimmigen Beschluss des Deutschen Bundestages von Mitte
Februar. Seine Amtskollegin Brigitte Zypries hatte Ende des
vergangenen Jahres noch in einer Pressemitteilung angekündigt, man
werde „auch die inzwischen formulierte Position des Deutschen
Bundestages in die Debatte auf Ratsebene einbringen“.
Von dieser Absichtserklärung ist nichts übrig geblieben. Mitte
Februar hatte sich der Deutsche Bundestag in einem interfraktionellen
Antrag gegen eine Verabschiedung der EU- Richtlinie im EU-Rat
gewandt, da durch sie die Patentierung auch von Software allein
ermöglicht wird. Software wird aber schon hinreichend durch das
Urheberrecht geschützt.
Clement erweist sich damit auch als Chancentod für eine der
letzten Wachstumsbranchen in Deutschland. Nach Angaben des
Branchenverbandes BITKOM wollen Unternehmen für Software und
IT-Dienstleistungen 10.000 neue Arbeitsplätze in diesem Jahr
schaffen. Die heutige Entscheidung in Brüssel verunsichert die
IT-Branche und trägt nicht dazu bei, ein positives Investitionsklima
zu schaffen.
Zwar kommt es nun zu einer zweiten Lesung im EU-Parlament, aber
dort ist für Änderungsvorschläge in der zweiten Lesung die absolute
Mehrheit der Parlamentsmitglieder erforderlich, die erfahrungsgemäß
nur schwer zustande kommt. Zudem hatte die EU-Kommission ein Begehren
des EU-Parlamentes abgelehnt, das eine neue erste Lesung zum Inhalt
hatte. Die Entscheidungen von EU-Kommission und EU-Rat zeigen, dass
es politische Kräfte gibt, die eine Einführung von Softwarepatenten
um jeden Preis wollen.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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