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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Rachel: Schriftform bei Patientenverfügung unbedingt notwendig

Berlin (ots)

Zu der Aussage der Bundesjustizministerin, die
Schriftform der Patientenverfügung als notwendige Voraussetzung für
deren Verbindlichkeit anzuerkennen, erklärt der Sprecher der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der
modernen Medizin" Thomas Rachel MdB:
Frau Zypries hat, nachdem sie bereits auf den von ihr vorgelegten
Referentenentwurf verzichtet hat, nun auch eingeräumt, die
Schriftform als notwendige Voraussetzung für die Wirksamkeit einer
Patientenverfügung anzuerkennen.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt dieses erneute Einlenken
ausdrücklich, da nun, nach dem offensichtlichen Scheitern des
Alleinganges der Regierung, das Thema „aus der Mitte des Parlaments“
angegangen wird. Dies steht im klaren Gegensatz zu dem bisherigen
Vorgehen der Ministerin: Sie legte Anfang November 2004 ihren Entwurf
Verbänden und Ländern vor, bezog das Parlament jedoch in keiner Weise
ein.
Gerade bei einer so schwierigen Gewissenfrage sollte aber das
Gesetzgebungsverfahren eben nicht durch eine Initiative der Regierung
gesteuert werden. Bei der Patientenverfügung spielen das jeweilige
Menschenbild und die persönlichen Erfahrungen eine entscheidende
Rolle. Es gilt bei diesem heiklen Thema, sich nicht auf
Extrempositionen festzulegen, sondern eine breite und von Toleranz
geprägte Debatte im Bundestag anzustreben, in der die Gefahren, die
Ängste der Menschen und ihre Erwartungen zur Sprache kommen und ernst
genommen werden. Das Ergebnis muss eine für alle tragbare Regelung
sein.
Wir sehen für den kommenden Donnerstag einer intensiven Debatte
entgegen, die – so ist zu hoffen – erkennen lässt, dass das Thema
Patientenverfügung nur ein kleiner Teilaspekt ist, wenn man die Frage
stellt, wie sich die Situation der Menschen am Lebensende verbessern
lässt. Wer die Patienten und ihr Selbstbestimmungsrecht ernst nimmt,
muss beachten, was sie sich für ihre letzte Lebensphase wirklich
wünschen: nicht alleine gelassen zu werden und keine Schmerzen zu
erleiden.
Die CDU/CSU-Bundestagfraktion fordert deshalb eine Verbesserung
der palliativmedizinischen Versorgung sowie ein Ausbau der
Hospizdienste.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
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