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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Koschyk/Philipp: Bei Zivil- und Katastrophenschutz besteht Handlungsbedarf

Berlin (ots)

Anlässlich einer Expertenanhörung der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Thema Zivil- und Katastrophenschutz
erklären der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Hartmut Koschyk MdB, und die zuständige Berichterstatterin, Beatrix
Philipp MdB:
Im Zivil- und Katastrophenschutz besteht Handlungsbedarf vor allem
im Hinblick auf die:
•	Einführung des digitalen Bündelfunks für BOS
•	Einführung eines bundesweiten Warnsystems
•	Anpassung des Zivilschutzgesetzes an die neuen Gefährdungen
•	Möglichkeit des präventiven Bundeswehreinsatzes im Innern
•	Entwicklung eines gemeinsamen Führungs-verständnisses
•       Aufwertung des Ehrenamtes.
Nachdem Strukturen und Mittel für den Bevölkerungsschutz nach
Wegfall des Ost-West-Konfliktes stark dezimiert wurden, wurde seit
dem Terroranschlag des 11. September 2001 und der
Hochwasserkatastrophe 2002 ein Umdenken eingeleitet. Dies führte zur
Konzeption der „Neuen Strategie zum Schutze der Bevölkerung“, und es
wurden neue Instrumente, die ohne Änderung des Grundgesetzes eine
Verbesserung der Bund- und Länderzusammenarbeit ermöglichten,
geschaffen. Die aufgrund der von den Ministerpräsidenten der Länder
im März 2003 konzipierten Neuordnung des Zivil- und
Katastrophenschutzes erforderliche Anpassung des Zivilschutzgesetzes
wurde bisher nicht realisiert, da die Festlegung der Neuorganisation
im Zusammenhang mit Fragen der Gesetzgebungskompetenz im Rahmen der
Föderalismuskommission einstweilen gescheitert ist.
Der von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion veranstaltete Informations-
und Erfahrungsaustausch mit Vertretern von Bund, Ländern, Kommunen
und Hilfsorganisationen hat nun deutlich gemacht, dass nach dem
ersten Elan im Jahre 2001 jetzt eine Lähmung eingetreten zu sein
scheint. Auch aufgrund von Mittelkürzungen im Bundeshaushalt ist die
Realisierung der dort verabredeten Ziele in weite Ferne gerückt. Für
die Hilfsorganisationen hat sich letztendlich nichts im positiven
Sinn bewegt.
Es wurde deshalb u .a. die verringerte Beschaffung von ABC-
Erkundungskraftwagen, die aus der Sicht der Feuerwehr zwingend
notwendig ist sowie das immer noch nicht gelöste Problem „Warnsystem“
beklagt. Hier müssen zeitgemäße Lösungen gefunden werden, da nach
Abbau der ehemals flächendeckend vorhandenen Luftschutzsirenen
weiterhin eine Warnlücke besteht, die Bevölkerung kann nicht zu jedem
Zeitpunkt und nicht mit Weckeffekt erreicht werden.
Des Weiteren muss ein gemeinsames Führungsverständnis entwickelt
werden; die Führungsvorschrift FV 100 muss flächendeckend umgesetzt
werden. Der Einsatz von Reservisten der Bundeswehr und der präventive
Einsatz der Bundeswehr müssen gesetzlich geregelt werden. Der Einsatz
der Spezialressourcen der Bundeswehr muss auch für die
Katastrophenschutzbehörden auf kommunaler Ebene planbar sein. Dies
sowie die Einführung von digitaler Funktechnik sind im Hinblick für
die Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2006 in Deutschland besonders
wichtig.
Ein besonders drängendes Problem ist auch die Entwicklung des
Ehrenamts vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, der
Umstrukturierung der Bundeswehr und der Massenarbeitslosigkeit in
Deutschland. Der Katastrophenschutz in Deutschland kann auch in der
Zukunft flächendeckend auf dem erreichten Niveau nur durch
ehrenamtliche Strukturen erhalten werden. Das Ehrenamt muss daher
durch eine Imageverbesserung und die Entlastung der freiwillig
tätigen Bürger und Organisationen von Bürokratie gefördert werden.
Denkbar sind u. a. die Schaffung eines einheitlichen
Helferrechtsrahmens und ein bundeseinheitlicher
organisationsübergreifender Helferausweis.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird nach Auswertung der Ergebnisse
der Expertenanhörung parlamentarische Initiativen im erforderlichen
Umfang ergreifen.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:  fraktion@cducsu.de

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