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Schmidt: Wehrbericht belegt ein Elend auf hohem Niveau

Berlin (ots)

Zum Bericht des Wehrbeauftragten des Deutschen
Bundestags, Dr. Willfried Penner, für das Jahr 2004, erklären der
verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Christian Schmidt MdB und die zuständige Berichterstatterin, Anita
Schäfer MdB:
Man hätte dem Wehrbeauftragtem Penner zum Abschluss seiner
Tätigkeit wirklich etwas anderes gewünscht. Aber so bleibt es dabei:
Die Bundeswehr stagniert auf hohem schlechten Niveau, Herr Penner
nimmt die Klagen auch in seinem letzten Bericht ernst und die
Bundesregierung tut nichts, um die vom Wehrbeauftragten und der
Opposition nun seit Jahren aufgezeigten Defizite abzustellen. Mit
6154 Eingaben wurde gemessen an der Jahresdurchschnittsstärke die
höchste Eingabequote überhaupt erreicht. Nach den Ereignissen in
Coesfeld haben sich die Beschwerden über Misshandlungen verdoppelt.
Es ist keine Absenkung des Dauerhochs in Sicht. Wie sollte das auch
möglich sein, wenn Verteidigungsminister Struck und die
Bundesregierung an den politischen und finanziellen Bedingungen für
unsere Soldatinnen und Soldaten nichts ändern.
Nach wie vor gibt es keine Klarheit über den Erhalt der
Wehrpflicht. Der Bericht des Wehrbeauftragten sagt hierzu aus, dass
diese Hängepartie zur Verunsicherung der Soldaten führt. Die Männer
und Frauen der Truppe sollen unter miesen Bedingungen einen
gefährlichen Job machen, ohne dafür die notwenige Anerkennung in
ihrer Heimat zu erhalten. Es ist nicht der Wehrbeauftragte, der über
den Erhalt oder die Abschaffung der Wehrpflicht entscheidet.
Bundesregierung und Parlament müssen sich endlich zur Wehrpflicht
bekennen. Des Weiteren wächst nach wie vor der Verantwortungsbereich
der Bundeswehr, ohne das die Mittel dafür erhöht werden. Die vom
Wehrbeauftragten verzeichnete mangelhafte persönliche Versorgung
sowie Personal- und Materialknappheit wirken sich eklatant negativ
auf die Ausbildung der Rekruten aus. Die Ereignisse in Coesfeld
zeigen zudem, dass die alten Ausbildungsrichtlinien aufgrund der
Vielzahl der Auslandseinsätze nicht mehr zeitgemäß sind und einer
dringenden Anpassung bedürfen.
Leider bleibt es dabei: Die vom Wehrbeauftragten angesprochene
Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten der Bundeswehr und ihren Aufgaben
droht zu einem strukturellen und substanziellen Problem für die
Deutsche Armee des 21. Jahrhunderts zu werden. Eine traurige letzte
Bilanz.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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