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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Rachel: Europäische Union soll keine verbrauchende Embryonenforschung fördern

Berlin (ots)

In der heutigen Debatte im Deutschen Bundestag über
das 7. EU- Forschungsrahmenprogramm erklärt der Sprecher der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der
modernen Medizin", Thomas Rachel MdB:
Die Bundesregierung muss dafür Sorge tragen, dass bei den
Verhandlungen über das ab 2007 geltende 7. EU-
Forschungsrahmenprogramm eine Förderung von Vorhaben der
Stammzellforschung, bei denen menschliche Embryonen verbraucht
werden, verhindert wird.
Bislang galt für solche Forschungsprojekte ein Moratorium.
Verhandlungen auf EU-Ebene über eine Verlängerung des Moratoriums
sind gescheitert. Es ist nunmehr zu befürchten, dass es im 7. EU-
Forschungsrahmenprogramm keine Restriktionen mehr bei der Förderung
verbrauchender Embryonenforschung geben wird. Dies ist für die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion nicht akzeptabel.
Der Bundestag hat im Jahre 2002 mehrheitlich festgestellt, dass
die Zerstörung eines Embryos zur Herstellung embryonaler Stammzellen
gegen die Menschenwürde des Embryos und dessen Recht auf Leben
verstößt. Daher wurde die Förderfähigkeit von Projekten der
Stammzellforschung auf bestehende Stammzelllinien beschränkt, die
bereits vor dem 1. Januar 2002 gewonnen wurden.
Die gemeinsame EU-Forschungsförderung muss im Bereich der Bioethik
im Einklang mit den grundlegenden Verfassungsgrundsätzen der
Mitgliedstaaten stehen. Daher muss sich die im Bundestag getroffene
Werteentscheidung auch im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm
niederschlagen. Es darf keine EU-Förderung von Projekten geben, die
nach deutschem Recht sogar eine Straftat darstellen.
Dementsprechend sollen auch auf europäischer Ebene nur
Forschungsvorhaben mit Stammzelllinien gefördert werden dürfen, die
bereits zu einem festen Stichtag existierten. Dies könnte auch ein
europäischer Stichtag sein, auf den sich die Länder der EU einigen.
Deutschland kann natürlich eine weitergehende Förderung der
Stammzellforschung im nationalen Rahmen anderer Länder nicht
behindern. Im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm, welches die ethischen
und verfassungsmäßigen Grundsätze aller Mitgliedsländer zu
berücksichtigen hat, ist eine Begrenzung jedoch unverzichtbar. Es ist
für uns ethisch nicht vertretbar, in Europa ab 2007 Projekte zu
fördern, bei denen menschliche Embryonen getötet werden. Dem
entspricht auch der aktuelle Beschluss des Europäischen Parlaments,
EU-Mittel zukünftig vorzugsweise auf Alternativen wie die adulte
Stammzellforschung und die Forschung mit Stammzellen aus
Nabelschnurblut zu konzentrieren. Dieser Beschlusslage schließt sich
die CDU/CSU-Bundestagsfraktion vorbehaltlos an.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
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