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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Paziorek/Bietmann/Grill: Bundesregierung rückt von Koalitionsvereinbarung aus dem Jahr 1998 ab - bis 2006 jetzt doch kein alternatives Endlagersuchgesetz?

Berlin (ots)

Anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf eine
parlamentarische Anfrage zum Thema „Endlagersuchgesetz“ erklären der
umweltpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Peter
Paziorek MdB, der zuständige Berichterstatter für die Energiepolitik
im Umweltausschuss, Prof. Dr. Rolf Bietmann MdB, und der zuständige
Berichterstatter für die Europäische Energiepolitik, Kurt-Dieter
Grill MdB:
Erstmals stellt die Bundesregierung nun offiziell in Frage, ob sie
bis zur Bundestagswahl noch einen Gesetzesentwurf für ein
alternatives Standortverfahren zur Auswahl eines atomaren Endlagers
in den Bundestag einbringen wird. Wörtlich sagt die Bundesregierung
in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage, sie werde erst
noch „über die Einbringung eines Gesetzesentwurfes zur Regelung eines
Standortverfahrens entscheiden“.
Damit rückt die Bundesregierung deutlich von ihrer
Koalitionsvereinbarung im Jahr 1998 ab, nach der es bereits vor
sechseinhalb Jahren hieß, die Bundesregierung werde dem Deutschen
Bundestag definitiv einen Gesetzesentwurf vorlegen. Dies ist bis
heute nicht geschehen und darf nach der jetzt veröffentlichten
Aussage der Bundesregierung auch bis Ende der Legislaturperiode 2006
mehr als bezweifelt werden.
Die Bundesregierung widerspricht damit gleichzeitig ausdrücklich
der jüngsten Aussage von Bundesumweltminister Trittin. Dieser hatte
erst kürzlich in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung
erklärt, „er hoffe, bis Ende 2005 die rechtlichen Vorkehrungen
treffen zu können, die für den geplanten Abgleich von mindestens zwei
unter- und drei oberirdischen Atommüll-Lagerstätten notwendig seien“.
Diese Aussage Trittins erscheint im Licht der Äußerung der
Bundesregierung wie eine reine Besänftigung der eigenen Klientel, die
offensichtlich jedoch jedweder sachlichen Grundlage entbehrt.
Trittin verschiebt durch seine Blockade-Strategie, mittels derer
er die international führenden Entsorgungsstrukturen in Deutschland
zu zerstören versucht, die Verantwortung auf kommende Generationen.
Laut Bundesrechnungshof wird das den Steuerzahler mehrere Milliarden
Euro kosten.
20 Jahre „grüne“ Kritik an den Standorten Gorleben und „Schacht
Konrad“ und mehr als 20 Millionen Euro für Studien zur Endlagerung,
die Trittin in Auftrag gegeben hat, würden sich so als kostspielige
heiße Luft erweisen. Die medienwirksame Einsetzung des „AK End“,
deren Ergebnisse aus dem Jahr 2002 Trittin bis heute nicht einmal
bewertet hat, sollte der Öffentlichkeit augenscheinlich nur
vermeintliches Handeln des Bundesumweltministers vorgaukeln.
Auch die von Trittin seit Jahren ins Feld geführten,
vorgeschobenen Zweifel an der bisherigen Eignung des Salzstockes
Gorleben als Endlager hat der Bundesumweltminister bis heute nicht
wissenschaftlich belegen können. Konstruktive und verantwortungsvolle
Politik sieht anders aus.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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