Marschewski: Organisation tschechischer Christen zeigt beeindruckenden Weg zur Versöhnung auf
Berlin (ots)
Zu der Erklärung der Christian Mission Society (KMS), einer 1990 gegründeten Organisation zur Koordinierung kirchlicher Arbeit in der Tschechischen Republik, über eine Versöhnung mit den Sudetendeutschen, erklärt der Vorsitzende der Arbeitgruppe Vertriebene und Flüchtlinge der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Erwin Marschewski MdB:
Die überkonfessionelle christliche Organisation KMS in der Tschechischen Republik hat mit ihrer Erklärung zur Vertreibung der Sudetendeutschen und zur gemeinsamen deutsch-tschechischen Geschichte einen großen Beitrag zur Versöhnung geleistet.
Die Erklärung enthält ein beeindruckendes Bekenntnis zu den Verbrechen, die im Rahmen der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Böhmen, Mähren und Mährisch-Schlesien begangen wurden. Darin werden die begangenen Verbrechen nicht nur beim Namen genannt, auch wird sehr gefühlvoll auf die Traumata der Opfer eingegangen, die mit dem Verlust von Familienangehörigen, von Heimat und Eigentum verbunden sind.
Auch wird in der Erklärung auf die gegenwärtige Situation eingegangen und die mangelnde Bereitschaft der tschechischen Politik zum Dialog über die daraus resultierenden Fragen bedauert. Der Text endet mit einer Bitte um Vergebung und drückt die Sehnsucht nach Versöhnung aus.
Insgesamt stellt sich diese Erklärung in die Tradition der tschechischen Bischöfe und anderer tschechischer Kirchenvertreter, die seit Jahren den Weg zur Versöhnung suchen.
Es wäre wünschenswert, wenn diese Erklärung nicht in den Schubladen verschwinden würde. Gerade den politisch Verantwortlichen in der tschechischen Republik sollte diese Erklärung nahe gebracht werden, denn wieder einmal zeigt sich, dass Organisationen und auch Bürger in der tschechischen Republik im wesentlich stärkeren Maße bereit sind, sich zur eigenen Geschichte zu bekennen und den Weg der Versöhnung zu gehen, als die politischen Verantwortungsträger.
Die Bundesregierung ist aufgefordert, diesen Ansatz zur Aufarbeitung und Versöhnung nicht unbeachtet zu lassen und stattdessen den Dialog mit der tschechischen Seite über die aus der Vergangenheit herrührenden Fragen zu führen.
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