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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Krings/Kampeter: Raubkopien effektiv bekämpfen

Berlin (ots)

Anlässlich der Sitzung des Gesprächskreises
„Geistiges Eigentum im digitalen Zeitalter“ zum Thema „Schutz
geistigen Eigentums in der deutschen Filmwirtschaft“ erklären die
zuständigen Koordinatoren der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen
Kampeter MdB und Dr. Günter Krings MdB:
Der Gesetzgeber darf nicht den Eindruck vermitteln, dass
Raubkopien in unserem Rechtssystem nicht geächtet werden und dem
Rechteinhaber die Mittel verweigern, die er braucht, um sich gegen
derartige Rechtsverletzungen effektiv zu schützen. Diese Forderung
stand im Fokus der Sitzung des Gesprächskreises „Geistiges Eigentum
im digitalen Zeitalter“, der sich mit dem Thema „Schutz des geistigen
Eigentums in der Filmwirtschaft“ beschäftigte.
Anlass zur Besorgnis gibt das Vorhaben der Bundesregierung, im so
genannten Zweiten Korb zur Novellierung des Urheberrechts eine
Bagatellklausel einzuführen, wonach eine Strafbarkeit entfällt, wenn
eine Person in geringer Zahl und ausschließlich zum privaten Gebrauch
Werke rechtswidrig vervielfältigt. Gegenüber der ersten Fassung des
Referentenentwurfs hat die Bagatellklausel inzwischen sogar eine
Ausweitung erfahren, da nun auch die rechtswidrige Vervielfältigung
zum privaten Gebrauch zulässig sein soll, wenn sie für eine andere
Person vorgesehen ist.
Trotz wiederholter Forderungen der Union lehnt es die
Bundesregierung ab, einen Auskunftsanspruch des Rechteinhabers gegen
Internet-Service-Provider ins Urheberrechtsgesetz aufzunehmen. Dabei
ist eine gesetzliche Grundlage für den Auskunftsanspruch unbedingt
notwendig, damit die Internet-Provider Rechtssicherheit erhalten,
wenn sie Daten von Kunden an Film- oder Musikfirmen weitergeben. Die
Gerichte kommen über die Zulässigkeit eines Auskunftsanspruchs zu
unterschiedlichen Ergebnissen. Die rechtliche Zulässigkeit eines
Auskunftsanspruchs darf aber nicht davon abhängig gemacht werden, in
welchem Landgerichtsbezirk das Unternehmen seinen Sitz hat. Der
Auskunftsanspruch ist unerlässlich, um den Rechteinhaber in die Lage
zu versetzen, direkt gegen den Rechtsverletzer vorzugehen. Er bildet
die Grundlage zur Verhinderung einer weiteren Verbreitung von
Raubkopien sowie für die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen.
Nach der jetzigen Rechtslage hat der Rechteinhaber gar keine andere
Wahl, als zunächst ein Strafverfahren anzustrengen, um an den Namen
des Rechtsverletzers heranzukommen.
Durch die Bagatellklausel fördert die Regierung eher das
Unrechtsbewusstsein, statt das Rechtsbewusstsein zu stärken. Damit
unterminiert die Bundesregierung auch die erfolgreiche Kampagne der
Filmindustrie „Raubkopierer sind Verbrecher“. Dass Aufklärungsarbeit
weiterhin notwendig ist, belegen eindrucksvoll die Zahlen. Die
deutsche Filmbranche beziffert ihren Schaden für 2004 auf 1 Mrd.
Euro. Etwa 68 Millionen illegal gebrannte Filme wurden im letzten
Jahr verzeichnet, knapp 20 Millionen mehr als noch ein Jahr zuvor.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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