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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Meister: Der Motor muss gewechselt werden, nicht die Zündkerze!

Berlin (ots)

Anlässlich des Bundeskabinettsbeschlusses über
einen Gesetzentwurf zur Verbesserung der steuerlichen
Rahmenbedingungen und über einen Gesetzentwurf zur Sicherung der
Unternehmensnachfolge erklärt der Stellvertretende
Fraktionsvorsitzende, Dr. Michael Meister MdB:
Angesichts eines Wirtschaftswachstums von 0,7 % in diesem Jahr und
über 6 ½ Mio. Arbeitslosen ist der Gesetzentwurf der Bundesregierung
zur Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen mit dem Wechsel
einer Zündkerze beim Motorschaden vergleichbar. Deutschland braucht
nicht nur eine bloße Körperschaftsteuersatzsenkung und eine
verbesserte Anrechnung der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer,
sondern eine durchgreifende Steuerreform mit einer Senkung der
Steuerlast für alle Unternehmen auf ein internationales Niveau. Die
Unternehmensteuerlast muss rechtsformneutral ausgestaltet werden, da
sonst insbesondere der Mittelstand als der Jobmotor in Deutschland
nicht entlastet würde. Dazu zählt, die seit dem 19. Jahrhundert
existierende Gewerbesteuer als dem größten Steuerreform- und
Wachstumshindernis endlich durch eine moderne Kommunalfinanzierung zu
ersetzen statt nur ihre Anrechnung auf die Einkommensteuer zu
verbessern. Auch in Sachen Vereinbarkeit des Unternehmenssteuerrechts
mit dem Europäischen Recht tut die Bundesregierung nichts anderes als
abwarten, statt sich um zukunftsfähige Lösungen zu bemühen. Die
Verschärfung der wirtschaftspolitisch und steuersystematisch falschen
Mindestbesteuerung widerspricht gerade dem Ziel des Job-Gipfels, mehr
Wachstum und mehr Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Und schließlich
zeigt die späte Vorlage des Gesetzentwurfs und das Zögern zur Vorlage
einer Regelung, mit der Betriebsübergänge erbschaftssteuerlich
erleichtert werden sollen, dass Rot/Grün nicht wirklich hinter den
Ergebnissen des Job-Treffens steht. Wer öffentlich Kapitalismuskritik
übt und Unternehmer mit Heuschrecken vergleicht, hat wenig Neigung,
für diese international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zu
schaffen. Deswegen haben sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und
Bayern zur Vorlage eines eigenen, gemeinsamen Gesetzentwurfs
entschlossen. Dies sind nur einige Beispiele anlässlich der
gegenwärtigen Steuerdiskussion, die zeigen, dass wir einen neuen
Motor brauchen und nicht eine neue Zündkerze.
Von den rotgrünen Maßnahmen wird kein Aufbruchsignal ausgehen.
Deshalb werden hieraus auch kein nennenswertes Wachstum und keine
zusätzlichen Arbeitsplätze resultieren. Aus diesem Grund ist eine
solide Gegenfinanzierung erforderlich, um die mit dem Rücken zur Wand
stehenden öffentlichen Haushalte nicht noch weiter in die
Verschuldung zu treiben. Nach unserer Einschätzung beruhen eine Reihe
von Maßnahmen auf dem Prinzip Hoffnung. So steht in den Sternen, ob
die Unternehmen ihre Grundstücke zum halben Steuersatz veräußern
werden, obwohl sie dies auch steuerneutral tun können. Ebenso
fragwürdig ist angesichts Vertrauen zerstörender Kritik insbesondere
an international tätigen Unternehmen die Annahme, dass ein größeres
nationales Steuersubstrat wieder in Deutschland besteuert wird.
Die Union wird gleichwohl nun zügig den Gesetzentwurf prüfen und
im Laufe des Verfahrens wenigstens den Wechsel der Zündkerze
begleiten, wenn schon kein Motorwechsel vereinbart werden kann.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:  fraktion@cducsu.de

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