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Kampeter: Steuerausfälle – Union fordert Sondersitzung des Haushaltsausschusses

Berlin (ots)

Zu den jetzt auch von der Bundesregierung
bestätigten massiven Steuerausfällen bis 2008 erklärt der Obmann der
CDU/CSU- Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss des Deutschen
Bundestages, Steffen Kampeter MdB:
Wieder einmal wird der Arbeitskreis Steuerschätzung einen riesigen
Steuerschwund verkünden. Nach der bereits erfolgten Revision der
Wachstumserwartungen können die herabgesetzten Steuereinnahmen nur
noch wegen ihres extremen Umfangs überraschen:
Die für 2006 kolportierten konjunkturbedingten Steuerausfälle
erreichten mit 17 - 18 Mrd. € rund zwei Drittel der kumulierten
Wachstumsverluste von etwa 25 Mrd. € - das ist angesichts einer
Steuerquote von etwa 20 % erklärungsbedürftig.
Nicht mehr hinnehmbar ist auch die zur Regel gewordene
Dreistigkeit, mit der die Bundesregierung Tagträume von mehr Wachstum
und Beschäftigung zur Basis der Finanzplanung macht und ihre
Haushalte darauf aufbaut. Das Drama liegt in der willkürlich
herbeigeführten, totalen Unzuverlässigkeit der Haushaltsplanung des
Bundes – der Bundeshaushalt ist nicht mehr das „Schicksalsbuch“ der
Nation, in Hans Eichels Händen ist er zum Groschenroman verkommen.
Seit einigen Jahren sehen wir, dass die Steuereinnahmen,
unabhängig von etwaigen Rechtsänderungen, noch langsamer wachsen als
das Bruttoinlandsprodukt. Neben Umsatzsteuerbetrug und
Schattenwirtschaft ist auch der hohe Exportanteil der deutschen
Wirtschaft dafür ursächlich – für exportierte Waren wird Umsatzsteuer
nicht fällig.
Zur Erörterung der Auswirkungen der Steuerschätzung auf die
Haushalte des Bundes hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine
Sondersitzung des Haushaltsausschusses noch in dieser Woche
beantragt.
Die gleichzeitig mit den Steuerausfällen zu bewältigenden massiven
Mehrausgaben insbesondere beim Arbeitslosengeld II, die von der
Bundesregierung für die Jahre 2005 und 2006 auf bis zu 20 Mrd. €
geschätzt werden sollen, zwingen – wenn die Kreditaufnahmebegrenzung
gemäß Art. 115 GG und der Stabilitätspackt noch eine Bedeutung haben
sollen – zu durchgreifenden Maßnahmen:
• Ein Nachtragshaushalt und eine Haushaltssperre sind für das Jahr
2005 zwingend erforderlich, um den Bundeshaushalt kurzfristig zu
entlasten und ein Ausufern der Verschuldung zu begrenzen;
• im Rahmen eines Haushaltsstrukturgesetzes müssen mit Blick auf
den demnächst aufzustellenden Haushalt 2006 (und den neuen
Finanzplan) durchgreifende Maßnahmen ergriffen werden, um das
Ausgabeniveau im Bundeshaushalt dauerhaft den gesunkenen
Einnahmeperspektiven anzupassen.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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