Rachel: Biopolitischer Kurswechsel ist inakzeptabel
Berlin (ots)
Anlässlich der befürwortenden Äußerung des Bundeskanzlers Schröder zum Forschungsklonen in Deutschland erklärt der Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission Ethik und Recht der modernen Medizin, Thomas Rachel MdB:
Presseberichten zufolge will Bundeskanzler Schröder den bereits vor Monaten begonnen Kurswechsel in der rot-grünen Biopolitik fortführen. Nach Wirtschaftsminister Clement und dem SPD- Vorsitzenden Müntefering hat sich nun auch Schröder für eine Aufweichung des Embryonenschutzes ausgesprochen. So möchte er, nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen am 14. Juni zu einem Plädoyer für das Forschungsklonen und für eine unbeschränkte Stammzellenforschung auch in Deutschland nutzen. Derzeit bereite sich die Regierung darauf vor, auf eine Abschaffung der geltenden Regeln des Embryonenschutzes hinzuwirken. Anlass hierzu seien wissenschaftliche Erfolgsnachrichten wie der ersten Klonierung von Stammzellen kranker Menschen in Südkorea.
Schröder missachtet dabei, dass die Gründe, die gegen das Klonen sprechen, nicht wirtschaftlicher Art sind. Es geht um den Schutz des Embryos und die Tötung von menschlichem Leben. Deshalb darf die ethische Bewertung des Forschungsklonens nicht von wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolgen abhängig gemacht werden. Die Menschenwürde des Embryos und sein Recht auf Leben werden von uns nicht nur zum gegenwärtigen Zeitpunkt, sondern auch in Zukunft zu achten sein, wenn Klonen zu einem wirtschaftlich Erfolg versprechenden Verfahren werden würde. Aus gutem Grunde ist daher in Deutschland das Forschungsklonen gesetzlich verboten und soll es auch bleiben. Zudem sind die rechtlichen Bedingungen, unter denen in Deutschland geforscht werden kann, ausreichend. Das Embryonenschutzgesetz sollte daher nicht in Frage gestellt werden.
Wir fordern Bundeskanzler Schröder auf, den Bundestagsentschluss und die gefundene Gesetzeslösung zu akzeptieren und zu respektieren.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell