Marschewski: Geste gegenüber sudetendeutscher Minderheit in Tschechien wäre ein guter Schritt nach vorn
Berlin (ots)
Zu der Forderung der evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Prag, eine humanitäre Geste für einige Angehörige der deutschen Minderheit zu schaffen, erklärt der Vorsitzende der Arbeitgruppe Vertriebene und Flüchtlinge der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Erwin Marschewski MdB:
Eine humanitäre Geste für die Mitglieder der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik, die sich während des Zweiten Weltkrieges gegen den Nationalsozialismus gewandt haben, wäre ein gutes Zeichen im deutsch-tschechischen Verhältnis. Es wäre zudem ein erster Schritt, die Kollektivstrafe der Vertreibung und Entrechtung der Deutschen in der ehemaligen Tschechoslowakei zu heilen.
Von der Kollektivstrafe der Vertreibung und Entrechtung waren in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Millionen Deutsche aus dem Sudetenland als tschechoslowakische Staatsbürger betroffen. Das Vertreibungs- und Entrechtungsunrecht traf die einzelnen Deutschen ohne Ansehen der Person und ohne die Frage nach persönlicher Schuld.
Es ist bedauerlich, dass die Benes-Dekrete als Zeugnisse dieses kollektiven Unrechts heute zum Rechtsbestand der Tschechischen Republik gehören.
Eine humanitäre Geste für die Angehörigen der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik könnte ein Ansatzpunkt dafür liefern, die belastenden Fragen der gemeinsamen Geschichte im Hinblick auf eine dauerhafte Aussöhnung aufzuarbeiten.
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