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Marschewski: Tschechiens Staatspräsident Klaus verhöhnt sudetendeutsche Opfer der Vertreibung

Berlin (ots)

Zu den neuerlichen Äußerungen des tschechischen
Staatspräsidenten Vaclav Klaus gegenüber drei Millionen
sudetendeutschen Vertriebenen erklärt der Vorsitzende der
Arbeitgruppe „Vertriebene und Flüchtlinge“ der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erwin Marschewski MdB:
Wenn der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus die Vertreibung
von rund drei Millionen Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei
nach dem Zweiten Weltkrieg als „präventive Maßnahme“ bezeichnet, dann
verhöhnt dies gleichermaßen die Opfer und offenbart einen großen
historischen Irrtum.
Die weitergehende Aussage, es sei darum gegangen, „die Schuldigen
des Weltkrieges zu bestrafen“, offenbart zu dem eine mangelnde
Distanz zur Vertreibung als Kollektivstrafe, denn die betroffenen
Opfer wurden ohne Ansehen der Person und ohne Prüfung einer eigenen
Schuld vertrieben.
Die Aussagen des tschechischen Staatspräsidenten Klaus verdecken
in problematischer Weise worum es in der Tschechoslowakei nach dem
Ende des Zweiten Weltkrieges wirklich ging, nämlich um Rache und
Vergeltung und dies ohne Ansehen der Person.
Die Aussagen des tschechischen Staatsoberhauptes stellen erneut
eine Provokation gegenüber den Opfern der Vertreibung dar und sind
eine Belastung des deutsch-tschechischen Verhältnisses. Immer wieder
fallen hochrangige Politiker der Tschechischen Republik mit
derartigen Provokationen auf. So hat seinerzeit der tschechische
Ministerpräsident Spidla die Vertreibung als ein „Werk des Friedens“
bezeichnet.
Die Aussagen des tschechischen Staatspräsidenten offenbaren zudem
einen der größten Irrtümer des 20. Jahrhunderts, nämlich den
Irrglauben, durch die Schaffung „ethnisch reiner Gebiete“ Frieden
schaffen zu können. Über 50 Millionen Menschen wurden im 20.
Jahrhundert in Europa durch Vertreibung Opfer einer solchen
menschenverachtenden Politik.
Daher setzen sich CDU und CSU für die Errichtung eines „Zentrum
gegen Vertreibungen“ in Berlin ein. Das Anliegen der Union ist es
dabei, mit diesem historischen Irrtum aufzuräumen und Vertreibungen
in Gegenwart und Zukunft dauerhaft zu ächten.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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