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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Koschyk: Ankündigungs-Placebos schaffen keine Sicherheit

Berlin (ots)

Zu den Aussagen von Bundesinnenminister Schily im
SPIEGEL-Interview, erklärt der innenpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Hartmut Koschyk MdB:
Nicht nachvollziehbar ist, dass Innenminister Schily den Anschein
erweckt, Sicherheitsgesetze zu schaffen, von denen er genau weiß,
dass Rot-Grün sie voraussichtlich nicht mehr verabschieden kann. Es
handelt sich dabei wohl um die ernüchternde Abschluss-Bilanz von
knapp sieben Jahren rot-grüner Sicherheitspolitik. Der
Ankündigungsminister läuft jetzt, da er die Umsetzung seiner
Forderungen nicht mehr fürchten muss, zur Hochform auf. So wie die
Programme von SPD und Grünen - gespickt von unrealisierbaren
Wunschvorstellungen und Versprechungen - letztlich
Oppositionsprogramme sind, so will sich Bundesinnenminister Schily
kurz vor Toresschluss noch einmal als handelnder Sicherheitsminister
darstellen. Die Grünen machen dieses Spiel sogar in Teilen mit und
intervenieren weniger laut als üblich.
Wir lernen: Auf Entwürfe für den Papierkorb kann sich Rot-Grün
recht zügig einigen. Dieser letzte Akt unterstreicht nochmals die
Handlungsunfähigkeit der rot-grünen Bundesregierung. Warum wurden die
dringend erforderlichen Regelungen zur Verbesserung der inneren
Sicherheit nicht umgesetzt, als dazu noch Zeit war?
Eine funktionierende Anti-Terror-Datei, ein gemeinsames
Informations- und Analysezentrum, das diesen Namen verdient, sowie
eine Visa- Warndatei wären längst Realität in unserem Lande, wenn
Rot-Grün sich aus seinem ideologischen Korsett rechtzeitig befreit
hätte. Doch all dem verweigerte sich Rot-Grün. Durch die
koalitionsbedingten Grabenkämpfe generierte diese Regierung letztlich
vornehmlich Halbheiten und Formelkompromisse. Dies wird selbst beim
jetzt propagierten Vorschlag einer Index-Datei wieder deutlich. Die
hierdurch verursachte Informationsstückelung wird den Anforderungen
der Praxis nicht im ausreichenden Maße gerecht Neben nicht zu
realisierenden Ankündigungen versucht sich Minister Schily noch auf
der Klaviatur der Polemik und verunglimpft die Vorschläge der Union
für einen Bundeswehreinsatz zum besseren Schutz der Bevölkerung –
wider besseres Wissen – als „Militarisierung der Gesellschaft“.
Ein Minister wird an seinen Taten und nicht an seinen
Ankündigungen gemessen. Schily war allenfalls ein guter
Ankündigungs-Minister, dessen Tat-Bilanz recht dürftig ausfällt.
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