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Von Klaeden/Koschyk: Schwere Rüge aus Brüssel zur deutschen Visa-Vergabe

Berlin (ots)

Zu den von der EU-Kommission verlangten Änderungen
am geltenden Visavergabe-Erlass von Außenminister Fischer erklären
der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Visa-Ausschusses, Eckart
von Klaeden MdB und der innenpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut Koschyk MdB:
Dechiffriert bedeutet die Botschaft aus Brüssel: Änderungen am
deutschen Visa-Erlass und damit der deutschen Visa-Vergabe sind
erforderlich. Die diplomatische Formel „einige Klarstellungen“
bedeuten im Klartext: So geht es nicht. Es ist schlimm, wenn Brüssel
bestätigt, dass Deutschland das Einfallstor für Illegale aus ganz
Europa noch immer nicht vollständig geschlossen hat und die deutschen
Visavergabe-Regelungen nach Aussage der Kommission immer noch nicht
den europäischen Vorgaben entsprechen. Der laxe Umgang durch die
rot-grüne Bun-desregierung mit den Visa-Regelungen schwächt die
gezielte Bekämpfung illegaler Einwanderung nach Europa.
Bundesaußenminister Fischer ist nun gefordert, Abweichungen und
Unklarheiten bei der Visavergabe durch eine Änderung des "Chrobog-
Erlasses" umgehend abzustellen. Es wäre das Gebot der Stunde, Visa
bis zu einer neuen Regelung nur noch auf der Grundlage der
europäischen Vorgaben der "Gemeinsamen Konsularischen Instruktion" zu
erteilen. Eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung wird jedenfalls
sofort die Übereinstimmung deutscher Vergaberegelungen mit EU-Recht
herstellen.
Es ist verheerend für unser Land, wenn EU-Justizkommissar Frattini
bestätigt, dass durch die deutsche Visa-Vergabe im sog. "Volmer-
Erlass" die gemeinsame europäische Visapolitik und die Bekämpfung
illegaler Ein-wanderung unterlaufen wurde. Kaum ein anderes Land auf
dem Kontinent ließ über Jahre so großzügig Ausländer nach Europa
herein wie Deutschland. Und ebenso verheerend ist es, wenn der
erneute Versuch von Bundesaußenminister Fischer, mit dem sog.
"Chrobog-Erlass" eine EU-konforme Rechtslage herzustellen, im
Klartext nur mit dem Prädikat „nicht zufrieden stellend“ versehen
werden kann.
Es wird sich zeigen, ob die Bundesregierung bereit ist, von ihrer
sicherheitsgefährdenden Visapolitik durch die geforderten Korrekturen
Abstand zu nehmen. Mit Spannung warten wir darauf, welche
Interpretationskünstler jetzt auf den Plan treten werden, um die Rüge
aus Brüssel in ihr Gegenteil umzudeuten.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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