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Bleser: Einsatz ausländischer Erntehelfer interessengerecht und unbürokratisch ermöglichen

Berlin (ots)

Zu der ab 1. Juli 2005 geltenden
Sozialversicherungspflicht für polnische Saisonarbeitskräfte erklärt
der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB:
Die neue Regelung für Saisonarbeitskräfte schadet allen Seiten.
Wir brauchen dringend eine schnelle Vereinbarung mit der polnischen
Regierung für den weiteren notwendigen Einsatz polnischer Erntehelfer
in der heimischen Landwirtschaft über die jetzt bis zum 30.06.2005
geltende Regelung hinaus. Für Beschäftigungsverhältnisse ab dem 1.
Juli 2005 müssen neuerdings nach Vereinbarung der Bundesregierung mit
der polnischen Regierung Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von
insgesamt 48 Prozent an die polnische Sozialversicherung gezahlt
werden, sofern polnische Saisonarbeitskräfte in Deutschland während
ihres bezahlten Urlaubs in der Landwirtschaft tätig sind und in Polen
einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen. Hinzu kommt
ein enormer bürokratischer Aufwand mit der Abwicklung von
Beitragsformalitäten in polnischer Sprache. Insbesondere Winzer sowie
Obst- und Gemüsebauern, die bei der Ernte seit Jahren auf
ausländische Hilfskräfte angewiesen sind, stehen vor einem riesigen
Problem, da diese Kosten den ohnehin mageren Gewinn der Landwirte
komplett auffressen.
Da die Betriebe vor Ort erst Anfang 2005 auf die veränderte
Rechtslage aufmerksam gemacht worden sind und weder die
Bundesregierung noch die Spitzenverbände der
Sozialversicherungsträger noch die Sozialversicherungsträger selbst
auf die massiven Änderungen hingewiesen haben, konnten die Landwirte
ihre Kalkulation für dieses Jahr nicht mehr anpassen. Dieser von der
Bundesregierung zu vertretende schwerwiegende Fehler darf nicht auf
dem Rücken der Betroffenen ausgetragen werden.
Das EU-Recht bietet den Spielraum, mit einem bilateralen Abkommen
zwischen Polen und Deutschland die Frage der Sozialversicherung so zu
regeln, dass sie für beide Seiten tragbar ist. Wie die Gespräche der
polnischen Regierung mit der Bundesregierung gezeigt haben, wäre laut
Mitteilung des Deutschen Bauernverbandes Polen zu einem solchen
Schritt bereit, die Bundesregierung ist es aber nicht. Die CDU/CSU-
Bundestagsfraktion fordert deshalb die Bundesregierung auf, die
ausgestreckte Hand Polens zu ergreifen, was auch verhindern würde,
dass über 200.000 polnische Bürger ihre Saisontätigkeit in
Deutschland verlieren oder ihr zumindest zum Teil illegal nachgehen
würden.
Diese Sonderregelungen gelten natürlich unter dem Vorbehalt, dass
zunächst in Deutschland wohnhafte Arbeitssuchende Vorrang genießen.
Solange aber dadurch die Ernte nicht bewältigt werden kann, muss auch
Rot-Grün begreifen, dass unsere landwirtschaftlichen Betriebe
dringend ausländische Erntehelfer benötigen. Andernfalls gehen noch
mehr Dauerarbeitsplätze im ländlichen Raum verloren.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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