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Koschyk: Warum erst jetzt? Neuordnung des Zivil- und Katastrophenschutzes lange überfällig

Berlin (ots)

Anlässlich der Äußerungen von Bundesinnenminister
Schily zu Fragen des Zivil- und Katastrophenschutzes erklärt der 
innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut 
Koschyk MdB:
In der heutigen Pressekonferenz dokumentierte Bundesinnenminister 
Otto Schily erneut Belege für sein Wirken als "Ankündigungsminister".
Vier Wochen vor der voraussichtlichen Bundestageswahl und sieben 
Jahre nach Übernahme des Amtes des Innenministers kündigt er an, 
demnächst ein Bevölkerungsschutzgesetz erarbeiten zu lassen und auch 
die Neuordnung des Systems des Zivil- und Katastrophenschutzes 
anzustreben. Auf eine Journalistenfrage, ob dies zum jetzigen 
Zeitpunkt noch sinnvoll sei, erklärte Schily, dass er als Minister 
seine Regierungstätigkeit wegen  der Wahl nicht einstellen könne.
Diese Äußerung ist vor dem Hintergrund, dass im Zivil- und 
Katastrophenschutz seit langem Handlungsbedarf besteht, etwas 
eigenwillig.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte bereits nach den 
Terroranschlägen in New York vom September 2001 und dem 
Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002  nachdrücklich die Schaffung eines
wirksamen Zivil- und Katastrophenschutzes gefordert.
In einem entsprechenden Antrag (15/1097) wurden die einschlägigen 
Forderungen formuliert, Ausdrücklich wurde  gefordert, die 
einschlägigen Vorschriften, vor allem die des Zivilschutzgesetzes, zu
novellieren, so dass den neuen Herausforderungen der asymmetrischen 
Bedrohung entsprechend reagiert werden kann. Bereits damals wurden 
u.a. die Entwicklung eines gemeinsamen Führungsverständnisses und die
flächendeckende Geltung der Führungsvorschrift FV 100 angemahnt.
Das heute ausgesprochene Lob Schilys für die angebliche Einsicht 
der Opposition in die Notwendigkeiten kann vor diesem Sachverhalt - 
die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte die entsprechenden Forderungen, 
ohne dass dies beim verantwortlichen Bundesinnenminister auf Resonanz
stieß, immer wieder artikuliert - nur  noch als lächerlich gewertet 
werden.
Dass jetzt, im August 2005, die Umsetzung von Forderungen aus der 
"Neuen Strategie zum Schutze der Bevölkerung" aus dem Jahre 2002 
angekündigt werden, ist auch unter Berücksichtigung des  Wahlkampfs 
nur schwer nachzuvollziehen.
Die Grundprobleme im Zivil- und Katastrophenschutz sind, auch wenn
jetzt die von der Union lange geforderte Novellierung des 
Zivilschutzgesetzes  angekündigt wird, im Hinblick auf weitere 
mögliche Terroranschläge, von Rot-Grün nicht gelöst worden.
Die Union hatte immer wieder Vorschläge gemacht, wie die 
drängenden und offenen Fragen im Zivil- und Katastrophenschutz 
geklärt werden müssen.
Diese Vorschläge wurden  in einer Expertenanhörung der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion im März dieses Jahres nochmals bestätigt:
Es fehlen ein zentral gesteuertes Krisenmanagement und eine 
einheitliche Führungsstruktur für Polizei, Katastrophenschützer und 
Feuerwehren. Es gibt erhebliche Sicherheitslücken aufgrund des 
fehlenden bundeseinheitlichen Warnsystems und des immer noch nicht 
eingeführten Digitalfunks. Die Infrastruktur ist nicht nur bei 
ABC-Lagen, sondern auch bei einem Massenanfall von Verletzten nicht 
in ausreichendem Maße vorhanden. Darüber hinaus sind auch die 
notwendigen Einrichtungen im Falle eines bioterroristischen Angriffs 
nicht ausreichend vorhanden. So fehlt es u.a. an Ausrüstungen für 
Dekontamination von Personen, insbesondere von Verletzten und Gerät.
Das größte Problem ist aber, anders als heute von 
Bundesinnenminister Schily behauptet, dass die reibungslose 
Zusammenarbeit von Polizei, Feuerwehr und anderen Hilfsdiensten 
anders als z.B. in Großbritannien nicht ausreichend geübt worden ist.
Es ist höchste Zeit, dass Bundesinnenminister Schily seine Arbeit 
zumindest bis zu den Wahlen im September dieses Jahres ordnungsgemäß 
und verantwortungsvoll erledigt.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Fax:      (030) 227-56660
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