Ruck: BMZ muss vorbeugende Krisenpläne für die Sahel-Länder entwickeln!
Berlin (ots)
Zu der Bewältigung der Hungersnot in Niger erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB:
In Niger herrscht eine groteske Situation. Die Regierung verharmlost die Hungersnot, das Welternährungsprogramm hingegen verlangt weitere Gelder, um eigenmächtig zusätzliche Nahrungsmittel verteilen zu können. Zwischen der Regierung und dem UN-Organisationen ist ein Machtkampf ausgebrochen und das BMZ sieht tatenlos zu.
Es besteht die Sorge, dass die zusätzlichen UN-Nahrungsmittellieferungen das Land erst dann überschwemmen, wenn die lokalen Bauern schon wieder ihre nächste Ernte einfahren und diese dann nicht mehr verkaufen können. So entstünde eine neue Krise.
Die Situation zeigt, dass auch das BMZ früher und schneller hätte reagieren müssen. Zu spät hat es seine Hilfsgelder nur an das übermächtige Welternährungsprogramm und einige wenige Hilfsorganisationen verteilt, ohne die Lage vor Ort eingehend geprüft zu haben.
Der Sahel, aber auch andere Weltregionen werden regelmäßig von Hungerkrisen heimgesucht. Das BMZ muss für die stets gefährdeten Länder einen Krisenreaktionsfond einrichten und einen vorbeugenden Krisenplan entwickeln. Dieser muss künftig eine zeitgerecht Erhebung der Ernährungssituation, die Zusammenarbeit mit den lokalen Regierungen und ortskundigen NGOs und bedarfsgerechte Steuerung der Hilfsmaßnahmen sicherstellen. Nur so können wir künftige Krisen schnell bewältigen, ohne neue zu schaffen.
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