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Gröhe: Überzeugende Reform der VN-Menschenrechtsgremien droht zu scheitern

Berlin (ots)

Zu den Gesprächen in New York über die dringend
notwendige Reform der VN-Menschenrechtsgremien erklärt der Sprecher 
für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Fraktion, Hermann
Gröhe MdB:
Eines der wichtigsten Vorhaben der 60. Generalversammlung der 
Vereinten Nationen, eine überzeugende Reform der 
VN-Menschenrechtsgremien, droht zu scheitern: Zwar wurde nach 
langwierigen Verhandlungen der Vorschlag von VN-Generalsekretär Kofi 
Annan angenommen, die bisherige VN-Menschenrechtskommission durch 
einen ständig tagenden Menschenrechtsrat zu ersetzen. Doch über die 
Zusammensetzung und die Aufnahmekriterien wurde keine Einigkeit 
erzielt. Bezeichnenderweise sperren sich Länder, die eine 
katastrophale Menschenrechtsbilanz vorweisen, wie z.B. Russland und 
die VR China, dagegen, dass an die Mitgliedschaft im 
Menschenrechtsrat Bedingungen geknüpft werden: So sollten die 
Mitglieder nicht nur mit Zweidrittelmehrheit von der 
VN-Generalversammlung gewählt werden, sondern sich auch - so Kofi 
Annan - "zur Einhaltung der höchsten Normen auf dem Gebiet der 
Menschenrechte" verpflichten. Für die Union gehört dazu, dass die 
Mitglieder des Menschenrechtsrats mindestens einen der beiden 
grundlegenden Menschenrechtspakte - den Internationalen Pakt über 
bürgerliche und politische Rechte sowie den Internationalen Pakt über
wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte - ratifiziert haben 
müssen. Ohne die Durchsetzung klarer Kriterien für die Mitgliedschaft
im Menschenrechtsrat kann nicht von einer überzeugenden Reform 
gesprochen werden, und das bisherige Legitimationsdefizit der 
VN-Menschenrechtsgremien bleibt bestehen. Es muss Schluss sein damit,
dass Allianzen von Unterdrückerstaaten in den Vereinten Nationen 
verhindern, dass ihr Tun verurteilt und in Menschenrechtsfragen von 
der Völkergemeinschaft Klartext gesprochen wird.
Die Gegner einer wirklich überzeugenden Reform handeln der Charta 
der Vereinten Nationen zuwider, die den Menschenrechten eine 
maßgebliche Stellung einräumt. Die Bundesregierung, die sich gerne 
ihrer guten Beziehungen zu den Machthabern in Peking und Moskau 
brüstet, ist aufgerufen, sich wesentlich stärker zu engagieren, um 
das Legitimationsdefizit der VN-Menschenrechtspolitik zu beseitigen.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
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