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Börnsen/Michalk: Konkretes Zeit- und Schwerpunktkonzept für den Umgang mit Stasi-Unterlagen notwendig

Berlin (ots)

Zwei Wochen nach der Wiederwahl von Marianne
Birthler zur Beauftragten für die Unterlagen des 
Staatssicherheitsdienstes legte sie dem Bundestagsausschuss für 
Kultur und Medien einen Bericht über die Arbeit ihrer Behörde vor. 
Hierzu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB, und die 
zuständige Berichterstatterin in der Arbeitsgruppe, Maria Michalk 
MdB:
Auch 15 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Aufarbeitung der 
DDR-Vergangenheit noch nicht abgeschlossen. Das zeigt sich in dem 
ungebrochenen Willen der Bürgerinnen und Bürger auf Akteneinsicht, 
auch wenn Rückgänge zu verzeichnen sind. Die verbindliche Regelung 
auf Amtsprüfung bei Stasiverdacht endet in diesem Jahr. Bei 
begründetem Anlass muss jedoch weiterhin im Einzelfall die 
Amtsprüfung möglich sein. Deshalb muss die Behörde entsprechend dem 
gesetzlichen Bedarf ausgerichtet bleiben. Dabei ist es aus 
systematischen Gesichtspunkten notwendig, die vorhandenen Akten 
mittelfristig ins Bundesarchiv zu überführen. Dafür sind die 
rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Zweckbindung bei der 
Herausgabe von Akten und die unterschiedliche Verwendung von 
Mitarbeiter- und Täterunterlagen als weitere Kriterien bei der 
Gesetzgebung müssen beachtet werden. Insgesamt sind ein Zeit- sowie 
ein Personalkonzept für die Behörde in den nächsten Monaten 
notwendig.
Die Gleichstellung der externen und internen Forschung ist beim 
Zugang zu den Unterlagen des Archivs ein weiteres Themenfeld, wobei 
der Schutz der Betroffenen weiter sichergestellt sein muss. Auch die 
modellhafte Anwendung von neuen Methoden eines elektronischen 
Bildbearbeitungssystems für die Wiederherstellung der Akten und damit
ihrer Nutzung ist als eine weitere Aufgabe zu gestalten. Ein 
Pilotprojekt um den Aussagewert der insgesamt 16.000 vorhandenen 
Schnipselsäcke ist zu prüfen. Es gilt, mit Augenmaß jetzt nach 15 
Jahren nicht eine Ausweitung der Arbeit der Behörde vorzunehmen, 
sondern eine gezielte Schwerpunktsetzung.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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