Börnsen: Keine Hass-Filme in die Kinos - Filmselbstkontrolle gefordert
Berlin (ots)
Zur aktuellen Diskussion um die Absetzung des türkischen Filmes "Tal der Wölfe" erklärte der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
Filme, die Hass säen, bei Heranwachsenden zur Rache aufrufen, gegen Glaubensgemeinschaften undifferenziert Front machen, die Werte anderer Kulturen herabsetzen und blanke Gewalt predigen, haben im Kino nichts verloren. Alle ernsthaften Filmkritiker sind der Auffassung, dass der türkische Action-Film "Tal der Wölfe" in diese Kategorie fällt.
In diesen Tagen, wo aus dem Streit um die Mohammed-Karikaturen ein Kampf von Glaubensfanatikern geworden ist, sollte jeder Kinobetreiber selbstverantwortlich handeln und Abstand von einem vermeintlichen Kino-Knüller nehmen. Die FSK, die Freiwillige Film-Selbstkontrolle, muss sich fragen lassen, ob hier nicht mehr pädagogische und gesellschaftliche Verantwortung und politisches Fingerspitzengefühl notwendig gewesen wäre. Diese Aufforderung an die FSK bleibt aktuell, da für März die deutschsprachige Version dieses Hass-Filmes vorgesehen ist. Falls die Rechtslage keinen Ausstieg mehr möglich macht, wäre ein solcher Film nur mit einem kritischen Begleitkommentar vertretbar.
Mit Sorge ist die Freigabe des Filmes für Jugendliche ab 16 Jahren zu betrachten. Die ablehnende Haltung der FSK gegen eine Heraufsetzung des Mindestalters auf 18 Jahre erwartet eine öffentliche Begründung. Auch, warum man den Appell des Zentralrates der Juden gegen diesen Film nicht entsprochen hat. Nach der Rechtslage hat derzeit nur ein Bundesland über ein Appellationsverfahren noch die Möglichkeit, Berufung gegen die Altersfreigabe der FSK einzulegen.
Man kann zu diesem Zeitpunkt nur noch hoffen, dass das Gremium sich seiner Verantwortung bewusst ist. Verantwortungsbewusster wäre es jedoch, den Rachefilm "Tal der Wölfe" wie ähnliche Gewalt verherrlichende und Glauben diskriminierende Filme, ob aus Ankara oder aus Hollywood, auf Eis zu legen, bis das Klima wieder eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit solchen Streifen ermöglicht.
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