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Vaatz: PDS lässt Visier fallen

Berlin (ots)

Anlässlich der Abstrafung von drei EU-Abgeordneten
durch die Linkspartei wegen der Unterstützung einer 
Menschenrechtsresolution bezüglich Kuba im Europaparlament, erklärt 
der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und 
Sprecher der Abgeordneten aus den neuen Bundesländern, Arnold Vaatz 
MdB:
Der Vorstand der Linkspartei hat einstimmig am 27. Februar 2006 
drei ihrer EU-Abgeordneten zurechtgewiesen, die Anfang Februar einer 
Kuba-Resolution des Europaparlaments zugestimmt hatten. Die darin 
geäußerte Kritik an Menschenrechtsverletzungen auf Kuba entspreche 
nicht der Parteilinie.
Die Reaktion der PDS gegenüber ihren Abweichlern ist eine sehr 
wichtige Botschaft. Sie ist keine Minderheitenmeinung von 
randständigen Figuren wie Wagenknecht, sie hat nicht nur mit Bisky 
und Kipping prominente Unterstützung in der Führung. Sie ist Ausdruck
des Willens und des Geisteszustande der Parteimehrheit.
Die Reaktion der PDS gegenüber ihren Abweichlern besagt, dass 
diese Partei die Suspendierung von Demokratie, freien Wahlen, 
Parteienvielfalt, Meinungsfreiheit und grundlegenden Menscherechten 
nach wie für eine akzeptable politische Option hält, die es vor 
Kritik zu schützen gilt. Damit nicht nur die so genannten 
Entschuldigungen der PDS für die unter dem Namen SED begangenen 
Verbrechen an der Demokratie und den heute verfassungsmäßig 
garantierten Grundrechten als taktisch motivierte Lippenbekenntnisse 
entwertet; damit zeigt die PDS, dass sie morgen bereit wäre, nach 
kubanischem Beispiel die Demokratie abzuschaffen, wenn sie die Macht 
dazu hätte.
Die Haltung der Brüsseler Abweichler ist ein Schritt in die 
richtige Richtung. Dank der Stabilität der Demokratie in Deutschland 
und Europa ist für die drei Europa-Abgeordneten erfreulicherweise 
auch das damit persönliche Risiko begrenzt. Ihnen droht nur die 
innerparteiliche Abwahl. Sogar gegen einen eventuellen 
Parteiausschluss könnten sie vor einem ordentlichen Gericht klagen.
Hätten die Befürworter der Diktatur auf Kuba in Deutschland aber 
die Machtinstrumente Castros, dann sähe es nicht nur mit solchen 
Rechtsmitteln trübe aus. Die Brüsseler Abweichler könnten nämlich 
dann schon mal ihre Zahnbürsten einpacken: Sie wären ihrer 
Bewegungsfreiheit und ihrer körperlichen Unversehrtheit nicht mehr 
sicher, wie das Schicksal ungezählter gewaltloser politischer 
Gefangener auf Kuba seit 1959 belegt - und wie es die blutige 
Geschichte der Kuba als Vorbild dienenden sozialistischen Diktaturen 
von den Schauprozessen Stalins über die Slansky-Prozesse bis zu den 
Schicksalen der Mauerflüchtlinge in Berlin gezeigt haben.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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