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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Pfeiffer: Europa muss energiepolitisch an einem Strang ziehen

Berlin (ots)

Zum EU-Frühjahrsgipfel mit dem Schwerpunkt
Energieversorgungssicherheit erklärt der Koordinator in Energiefragen
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer MdB:
Europa muss als Wirtschaftsraum im Rahmen der Lissabon-Strategie 
fit gemacht werden für den globalen Wettbewerb. Richtig gemacht kann 
die Energiepolitik hier hervorragende Schützenhilfe leisten, mit 
wettbewerbsfähigen Preisen durch die Vollendung des 
Energiebinnenmarktes, durch eine Effizienzstrategie gegen die 
steigende Importabhängigkeit sowie durch Innovationssprünge durch 
Stärkung der Energieforschung.
Das Fundament dafür ist ein gemeinsamer Energiemarkt mit fairem 
Wettbewerb und gleichen Regeln von Portugal bis Polen und von 
Finnland bis Sizilien. Bislang existiert dieser Markt aber nur formal
auf dem Papier. Die Bundestagsfraktion unterstützt daher die 
Forderung der Kanzlerin auf dem EU-Gipfel nach einer verbesserten 
Öffnung der Strom- und Gasmärkte in den Mitgliedsstaaten. Die immer 
noch bestehenden Diskriminierungen und Wettbewerbshemmnisse in den 
Einzelmärkten sind konsequent weiter abzubauen. Aufgabe der 
EU-Kommission ist es dabei, den Fortschritt der zweiten Stufe der 
Energiemarktliberalisierung zu begleiten und Nachbesserungen 
einzufordern. Eine europäische Regulierungsbehörde sollte man erst 
dann ins Auge fassen, wenn die zweite Stufe der Liberalisierung nicht
zündet.
Eine EU-Energiepolitik, die Zentralisierung und 
planwirtschaftliche Investitionsvorgaben beinhaltet, lehnen wir ab. 
Investitionen in Energieinfrastruktur liegen im Wesentlichen in 
unternehmerischer Entscheidung und Verantwortung. Aufgabe der 
EU-Energiepolitik ist es, den Rahmen für einen funktionierenden und 
transparenten Markt zu setzen. So schafft man die Anreize, die 
Engpässe bei den Energietransitkapazitäten zu überwinden, um für 
ausreichend Liquidität am Markt zu sorgen.
Versorgungssicherheit steht wieder oben auf der energiepolitischen
Agenda, da Europa sich seiner Importabhängigkeit in den vergangen 
Monaten sehr bewusst wurde. Die beste Politik der 
Versorgungssicherheit ist ein funktionierender Markt. Hier sieht die 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Rolle der EU als Mittler für den 
Dialog mit wichtigen Förder- und Verbraucherländern, um mit 
gemeinsamen Spielregeln Wettbewerbsgerechtigkeit für alle 
Marktteilnehmer herzustellen. Zusätzlich braucht Europa insbesondere 
im Gasbereich eine Infrastruktur, die die vorherrschenden bilateralen
Monopole durch eine wettbewerbsorientierte Versorgung ablöst. 
Privatwirtschaftliche Investitionen in LNG-Häfen und Pipelinetrassen,
die den Gasbezug diversifizieren, bedürfen einer EU-weit abgestimmten
politischen Flankierung.
Innovationen in der Energietechnik sind der Schlüssel zur 
Modernisierung der Energieversorgung Europas. Energieforschung ist 
daher als strategisches Element einer europäischen Energiepolitik zu 
verankern. Europa kann insbesondere als gutes Beispiel mit einer 
gestärkten und ideologisch freien Forschungspolitik vorangehen.
Während die EU-Ebene unter Berücksichtigung der Subsidiarität den 
rechtlichen Rahmen festlegt, ist es richtig, dass die Wahl des 
Energiemixes und der Struktur den Mitgliedsstaaten überlassen bleibt.
Dieser Grundsatz muss auch zukünftig in der EU-Energiepolitik gewahrt
bleiben. Doch klar ist auch, dass in einem liberalisierten 
EU-Binnenmarkt der nationale Strommix zunehmend von außen beeinflusst
wird. Was wir politisch dringend brauchen ist eine bessere Abstimmung
und Koordinierung auf EU-Ebene sowie eine Harmonisierung der 
nationalen Rahmenbedingungen, Standards und Instrumenten 
untereinander.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon:  (030) 227-52360
Fax:      (030) 227-56660
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