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Fromme: Die tschechische Regierung sollte sudetendeutsche Dialogbereitschaft aufnehmen

Berlin (ots)

Zur Zurückweisung des Dialogangebots der
Sudetendeutschen Landsmannschaft durch den tschechischen 
Ministerpräsidenten und durch den Staatspräsidenten der Tschechischen
Republik erklärt der Vorsitzende der Gruppe der "Vertriebenen, 
Flüchtlinge und Aussiedler" der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 
Jochen-Konrad Fromme MdB:
Rund sechs Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und 
dem Beginn von Flucht und Vertreibung hat sich die Sudetendeutsche 
Landsmannschaft an die tschechische Regierung mit dem Angebot eines 
offenen Dialoges gewandt. Die barsche Art, mit der der tschechische 
Ministerpräsident Paroubek und Staatspräsident Klaus dieses 
Gesprächsangebot zurückgewiesen haben, verwundert angesichts der 
bilateralen Partnerschaft im gemeinsamen Europa.
Die Aufarbeitung der eigenen und der gemeinsamen Geschichte ist 
ein Kernbestandteil der Europäischen Union, denn schließlich ist die 
Staatengemeinschaft das Ergebnis der Lehren, die man aus der 
Geschichte Europas gezogen hat.
Die gemeinsame Geschichte mit ihren damit verbundenen Fragen 
erfordert nach wie vor einen ständigen Dialog zur Verbesserung auch 
der deutsch-tschechischen Beziehungen. Daher wurde der offene Dialog 
zwischen den Sudetendeutschen und der tschechischen Seite auch 
mehrfach von der Bayerischen Staatsregierung eingefordert. 60 Jahre 
nach den dunklen Kapiteln der gemeinsamen Geschichte ist es Zeit 
dafür.
Die Tschechische Republik sollte sich hier an der Slowakischen 
Republik orientieren. Dort besteht seit Jahren ein guter Dialog mit 
den Heimatvertriebenen.
Wenn die tschechische Regierung das Angebot der Sudetendeutschen 
Landsmannschaft als Provokation tituliert, gibt das einen ersten 
Vorgeschmack auf die bevorstehenden Wahlen in der tschechischen 
Republik. Bereits bei den letzten Parlamentswahlen vor vier Jahren 
wurden die gemeinsame Geschichte und die Sudetendeutschen zu einem 
Hauptangriffsziel beim Stimmenfang missbraucht. Es bleibt zu hoffen, 
dass uns ähnliche Auseinandersetzungen in diesem Jahr erspart 
bleiben.
Es bleibt auch zu hoffen, dass sich die tschechische Seite eines 
besseren besinnt, und nach sechs Jahrzehnten das längst überfällige 
Angebot zum Dialog aufnimmt.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Fax:      (030) 227-56660
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