Börnsen: Erinnerungskultur muss unabhängig bleiben - Kein Zentralismus des Opfergedenkens
Berlin (ots)
Anlässlich seines Besuchs in der Gedenkstätte Normannenstrasse erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
Gerade ein Besuch des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, der heutigen Gedenkstätte Normannenstrasse, macht deutlich, dass die zurzeit über die Presse diskutierten Ideen einer zentralistisch organisierten Erinnerung an die DDR und die Opfer der Diktatur in die völlig falsche Richtung gehen:
Im Gegensatz zur DDR, die das damals herrschende Geschichtsbild zentral vorgeschrieben und das (Ge-) Denken kontrolliert hat, steht unsere Demokratie für die Freiheit in der Beschäftigung mit der Geschichte. Die bisherige institutionelle Vielfalt der Gedenkstätten und die Unabhängigkeit von staatlicher Einflussnahme garantiert eine plurale und nachdenkliche Auseinandersetzung mit den Schrecken und Folgen des Terrors des DDR-Regimes.
Jede Mahn- und Gedenkstätte hat ihre eigene Historie und ihre eigene Aufgabe in der Darstellung von Macht, Verfolgung und Widerstand. Die Stätten sind getragen von bürgerschaftlichem Engagement, das gerade seitens der Opfer und damit Zeitzeugen unverzichtbar ist, um das Gedenken wach zu halten und das Geschichtsbild nicht zu verfälschen. Der Staat kann und darf hier keine zentralistische Rolle der Steuerung des Erinnerns einnehmen. Die bisherige Einigkeit in Deutschland über die Vielfältigkeit und Unabhängigkeit des Gedenkens war und ist die stärkste Waffe gegen Wiederholungsversuche. So soll es bleiben.
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