Reiche: Beschleunigter Ausstieg aus der Kernenergie würde sichere Energieversorgung gefährden
Berlin (ots)
Anlässlich von Forderungen aus der SPD, den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie zu beschleunigen, erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB:
Forderungen aus der SPD, den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie zu beschleunigen, ist eine klare Absage zu erteilen. Dies würde eine sichere Energieversorgung in Deutschland gefährden. Schon die Restlaufzeiten des derzeit geltenden Atomgesetzes würden dazu führen, dass bis 2008 die Stromversorgung für über 7 Millionen Drei-Personen-Haushalte ersetzt werden müsste. Dies scheint zu ökologisch und ökonomisch vernünftigen Bedingungen kaum zu realisieren zu sein.
Angesichts der weltweiten energiepolitischen Entwicklung muss stattdessen eine längere Nutzung von Kernkraftwerken in Betracht gezogen werden, um eine bezahlbare und klimafreundliche Energieversorgung in Zukunft sicherstellen zu können. Das haben auch zahlreiche Vertreter der G 8-Staaten bei ihrem letzten Treffen in St. Petersburg erklärt. Ein beschleunigter Ausstieg aus der Kernenergie steht im Widerspruch dazu, Deutschland von Energieimporten unabhängiger zu machen. Ohne Kernenergie stehen wir vor der Wahl neue fossile Kraftwerke zu bauen, was den Klimaschutzzielen zu wider läuft, oder Atomstrom aus dem Ausland zu importieren.
Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke stehen auch nicht im Gegensatz zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Gegenteil ist der Fall. Derzeit sind die erneuerbaren Energien noch keine Alternative die Stromerzeugung aus Kernkraftwerken zu ersetzen. Ein beschleunigter Ausstieg aus der Kernenergie würde deshalb dazu führen, dass kurzfristig der Neubau von Kohle- und Gaskraftwerken vorangetrieben würde. Diese würden uns dann für die nächsten 30 Jahre binden und eine Versorgungsstruktur zementieren, die den erneuerbaren Energien kaum Platz lässt.
Durch eine Laufzeitverlängerung für einige Jahre könnte die Kernenergie eine wichtige Brückenfunktion einnehmen, bis die erneuerbaren Energien wirtschaftlich und technisch in der Lage sind, sich am Markt selbstständig zu behaupten. Die Entwicklung bei den erneuerbaren Energien zeigt, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind, allerdings wird noch Zeit benötigt.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell