Alle Storys
Folgen
Keine Story von CDU/CSU - Bundestagsfraktion mehr verpassen.

CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Pofalla: Christen in der Türkei sind diskriminiert - Türkische Regierung betreibt "Schaufensterpolitik"

Berlin (ots)

Nach Abschluss seiner zweitägigen Informationsreise
in die Türkei (3.-5. August 2006) erklärt der Generalsekretär der CDU
Deutschlands, Ronald Pofalla:
"Die türkische Regierung hat auf dem Gebiet der Menschenrechte und
der Religionsfreiheit in den vergangenen Jahren Anstrengungen 
unternommen und sicherlich Fortschritte erzielt. Doch das Ausmaß der 
noch bestehenden Einschränkungen der Religionsfreiheit ist Anlass zu 
ernsthafter Sorge und kann in keiner Weise hingenommen werden: 
Christen in der Türkei sind nach wie vor diskriminiert.
In meinen Gesprächen mit Vertretern der türkischen Regierung ist 
klar geworden, dass Religionsfreiheit zu oft als ein Akt der Toleranz
statt als grundlegendes Menschenrecht verstanden wird. Auffällig ist 
auch, dass die türkische Verwaltung in Urlaubsregionen großzügiger 
ist und die Kirchen nicht in dem Ausmaß behindert wie im Rest der 
Türkei. Das ist reine "Schaufenster-Politik". Religionsfreiheit kann 
nur für alle und überall gelten.
Als Generalsekretär der CDU ist es mir ein besonderes Anliegen, 
auf die vielfältigen Problemlagen für die Christen in der Türkei 
hinzuweisen:
-Die katholische wie evangelische Kirche in der Türkei besitzt keinen
eigenen Rechtsstatus, d.h. rechtlich betrachtet, existieren sie gar 
nicht.
-Die christlichen Kirchen dürfen nicht selber ausbilden, Arbeits- und
Aufenthaltsgenehmigungen werden oft nicht erteilt.
-Die Möglichkeiten der katholischen und evangelischen Kirchen, 
Eigentum, z.B. Räumlichkeiten für Gottesdienste, zu erwerben, sind 
massiv beschränkt. Vorhandenes Eigentum wurde zum Teil 
entschädigungslos enteignet.
Ein Gesprächsfaden zwischen der türkischen Regierung und den 
Kirchen, den Ministerpräsident Erdogan selbst 2004 initiiert hat, ist
abgerissen. Ich fordere daher die türkische Regierung auf:
1.	die Gespräche mit den Kirchen wieder aufzunehmen und sich für die 
uneingeschränkte Geltung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit
gemäß der europäischen Menschenrechtskataloge einzusetzen,
2.	die Voraussetzungen für einen eigenen Rechtsstatus der Kirchen zu 
schaffen und die Umsetzung, z.B. mit Blick auf Eigentumsrechte, zügig
voran zu treiben sowie die Kirchen in der Türkei in die Lage zu 
versetzen, eigene theologische Fakultäten zu gründen, um z.B. 
Priester ausbilden zu können und
3.	Einreisebehinderungen von Geistlichen aus dem Ausland aufzuheben.
Es ist und bleibt ein Kernanliegen der CDU, in der deutschen 
Außenpolitik alle Möglichkeiten zu nutzen, um dem Menschenrecht 
Religionsfreiheit Geltung zu verschaffen. Anspruch der Union und 
Motivation für mich ist die universelle Gültigkeit des Satzes: 
Religion basiert auf Glauben und Glauben auf Freiheit.
Im Dialog mit unserer türkischen Partnerpartei AKP werden wir 
daran festhalten, dass dieses Thema für uns oberste Priorität hat. 
Zudem will ich die in Deutschland lebenden Türken dafür gewinnen, 
mich in meiner Forderung nach einer vollen Religionsfreiheit in der 
Türkei zu unterstützen. In Deutschland erleben die mehrheitlich 
muslimischen Türken was Religionsfreiheit bedeutet - sie sind die 
besten Botschafter für echte Religionsfreiheit in der Türkei.
Für die CDU bleibt zudem klar: Wir setzen auf eine privilegierte 
Partnerschaft der Türkei mit der Europäischen Union.  Eine 
EU-Vollmitgliedschaft lehnen wir ab, weil das die Integrationskraft 
der Europäischen Union überfordern würde. Ich bin mir sicher, dass 
sich im Laufe der nächsten Jahre sowohl in Europa wie auch in der 
Türkei mehr und mehr Anhänger der Idee der privilegierten 
Partnerschaft finden werden."
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla traf bei seinem zweitägigen 
Besuch in Ankara und Istanbul (3. - 5. August 2006) u.a. den 
Präsidenten des Amtes für Religionsangelegenheiten, den Vorsitzenden 
des Menschenrechtsausschusses im türkischen Parlament,  führende 
Vertreter der Regierungspartei AKP, deutschsprachige evangelische und
katholische Geistliche sowie den Patriarchen der 
Griechisch-Orthodoxen Kirche, Bartholomäus I..
Begleitet wurde Pofalla vom stellvertretenden Vorsitzenden der 
CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz MdB, dem Leiter des 
Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Dr. Karl Jüsten, dem 
Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands, 
Prälat Dr. Stephan Reimers, sowie dem Menschenrechtsbeauftragten  des
Internationalen katholischen Missionswerks missio e.V., Dr. Otmar 
Oehring.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon:  (030) 227-52360
Fax:      (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:  fraktion@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
  • 04.08.2006 – 14:45

    Ruck: Reformkräfte in Syrien nicht ignorieren

    Berlin (ots) - Zur der Diskussion über die Rolle Syriens im Nahostkonflikt erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB: Auf Grundlage der kürzlich in Syrien geführten Gespräche mit dem Außenminister, dem Planungsminister und syrischen Abgeordneten bin ich davon überzeugt, dass einflussreiche Teile der syrischen Politik Reformen befürworten und ...

  • 04.08.2006 – 10:07

    Hüppe: Union erkundigt sich nach Neugeborenen-Hörscreening

    Berlin (ots) - Anlässlich seiner Schreiben an den Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses, Dr. Rainer Hess, und an das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erklärt der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe MdB: Die CDU/CSU-Fraktion hat sich an den Gemeinsamen Bundesausschuss und das Institut für ...