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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Vaatz: Der Aufbau Ost ist auf einem guten Weg

Berlin (ots)

Anlässlich der Debatte zur Unterrichtung der
Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2006 erklärt der 
Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und 
Sprecher der ostdeutschen CDU-Bundestagsabgeordneten, Arnold Vaatz 
MdB:
Die Wiedervereinigung ist eines der größten Ereignisse in der 
deutschen Geschichte. Wir verdanken diese Entwicklung den Menschen in
Ostdeutschland. Aber nicht nur denen: Ohne Gorbatschow, die 
Solidarnosz und unsere ungarischen und tschechischen Freunde hätten 
wir das nicht geschafft.
Und wer hätte gedacht, dass im Jahr 2007 unsere aus Ostdeutschland
kommende Bundeskanzlerin die Ratspräsidentschaft in der Europäischen 
Union übernehmen wird und sich für Frieden und Entwicklung in Europa 
einsetzen darf!
Wir dürfen an diesem historischen Tag jedoch diejenigen nicht 
vergessen, die die Vorarbeit für den Mauerfall geleistet haben. Es 
ist bedenklich und ein Zynismus der Geschichte, dass nur diejenigen, 
die das DDR-Regime bis zuletzt getragen haben, ihre Besitzstände 
absichern konnten. Das darf nicht der Endzustand sein. Es ist an der 
Zeit, dass auch die, die sich für Demokratie und Freiheit in der 
DDR-Diktatur eingesetzt haben, endlich Gerechtigkeit erfahren.
Die Vorschläge der CDU/CSU-Bundestagsfraktion liegen seit einigen 
Jahren auf dem Tisch. Es freut uns, dass wir  nun zusammen mit 
unseren Koalitionspartner SPD in unserem heutigen gemeinsamen 
Entschließungsantrag konkret werden. Wir werden die Situation der 
Opfer der SED-Diktatur verbessern und verpflichten uns die 
Anerkennung verfolgungsbedingter Gesundheitsschäden zu erleichtern, 
die Arbeit der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge zu sichern
und führen endlich die von uns seit langem geforderte Opferpension 
ein. Wir sind seit langem im Verzug. Die zumeist schon sehr alten 
Opfer haben jetzt 17 Jahre auf eine angemessene Entschädigung warten 
müssen. Wir müssen nun schnell handeln.
Wir möchten die Gelegenheit nutzen, uns für die gesamtdeutsche 
Solidarität zu bedanken. Wir haben heute in Ostdeutschland saubere 
Städte, gute Straßen und wieder eine lebenswerte Umwelt. Das 
verdanken wir einer gigantischen finanziellen Unterstützung durch 
einen Fonds deutsche Einheit und zwei darauf aufbauenden 
Solidarpakten.
Bedenklich ist, dass ein großer Teil der Finanzhilfen des 
Solidarpaktes II fehlverwendet werden. Es daher zu begrüßen, dass 
sich die ostdeutschen Bundesländer im Juni dieses Jahres mit dem Bund
geeinigt haben, die im Solidarpakt II zugesagten Mittel zukünftig 
solidarpaktgerecht, dass heißt investiv, einzusetzen.
Es darf jedoch nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben. Diese würden
auch nicht weiter helfen, denn der Solidarpakt ist degressiv angelegt
und geht im Jahr 2019 gegen Null. Das bedeutet, dass die Länder schon
in absehbarer Zeit mangels Mittel ihre bisherige konsumtive 
Mittelfehlverwendung - beispielsweise zur Bezahlung des öffentlichen 
Dienstes oder zur Schuldentilgung - gar nicht aufrechterhalten 
können. Es kann im Übrigen nicht angehen, dass der Bund sich zur 
Entschuldung Ostdeutschlands selbst weiter verschuldet.
Die ablehnende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum 
Antrag des Landes Berlin auf Sanierungshilfe ist für Berlin nicht 
leicht zu tragen. Ein Urteil, das zur Folge hätte, dass sparsame 
Länder für ihre Haushaltsdisziplin bestraft würden, hätte diesen 
Ländern jedoch jede Motivation zur Fortsetzung ihrer Politik der 
Haushaltsdisziplin genommen.
Aus diesem Grund sollte niemand mit dem Urteil hadern. Wir sollten
vielmehr nach vorne schauen und ausloten, welche Möglichkeiten es 
gibt, mit Berlin solidarisch sein. Dafür müssen drei Randbedingungen 
gelten: Das ist erstens die Absicht, Sparsamkeit nicht zu bestrafen, 
zweitens die Würdigung der Leistungen, die Berlin als Hauptstadt für 
unser Land erbringt und drittens die Nutzung aller Sparpotenziale, 
die das Land Berlin bietet.
Der Aufbau Ost ist dank einer beispiellosen Solidarleistung auf 
einem guten Weg. Die Förderpolitik war erfolgreich, bei der 
Haushaltskonsolidierung wartet noch harte Arbeit auf uns. Wir sind 
uns sicher, dass wir die Sache erfolgreich zu Ende bringen werden. 
Damit entziehen wir den destruktiven Kräften - insbesondere dem 
Rechtsradikalismus - den Boden.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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