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Kampeter/Schneider: Bundeshaushalt 2007 - niedrigste Neuverschuldung seit der Wiedervereinigung

Berlin (ots)

Anlässlich der Haushaltsberatung 2007 erklären der
haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen 
Kampeter MdB, und der haushaltspolitische Sprecher der 
SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider MdB:
Die Haushaltsberatungen 2007 bestätigen den Willen der Koalition 
zu einer nachhaltigen Finanzpolitik. Ausweis hierfür ist die 
gegenüber dem Regierungsentwurf 2007 um 2,4 Mrd. Euro deutlich 
gesenkte Neuverschuldung. Mit jetzt 19,6 Mrd. Euro ist dies der 
niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Wir halten damit seit 
vielen Jahren wieder die Regelgrenze des Artikels 115 GG ein, nach 
dem die Neuverschuldung geringer als die Summe der 
Investitionsausgaben zu sein hat. Die Investitionen konnten wir um 
rund eine halbe Milliarde Euro auf 24 Mrd. Euro steigern. 
Gleichzeitig haben wir wesentliche Risiken abgedeckt. Wir werden in 
2007 das Staatsdefizit weiter erheblich reduzieren und so den 
EU-Erfordernissen Rechnung tragen.
Im Einzelnen:
1. Steuermehreinnahmen zur Absenkung der Neuverschuldung
Die gute Konjunktur in diesem und im nächsten Jahr beschert Bund, 
Ländern und Gemeinden Steuermehreinnahmen von fast 40 Mrd. Euro. 
Davon entfallen allein auf den Bund rund 17 Mrd. Euro. Den 
Löwenanteil dieser Einnahmenzuwächse, etwa 8 Mrd. Euro in 2006 und 
2,4 Mrd. Euro in 2007, stecken wir in die Absenkung der 
Neuverschuldung.
Durch die weitere Absenkung des Beitrages zur 
Arbeitslosenversicherung um 0,3 Prozent-Punkte auf 4,2 Prozent, d. h.
insgesamt um 2,3 Prozent-Punkte, werden die Lohnzusatzkosten um ca. 
17 Mrd. Euro verringert und damit Wachstum und Beschäftigung weiter 
angeregt.
Deutschland hat alle Chancen, wieder die wirtschaftliche 
Lokomotive in Europa zu werden. Die konsequente Konsolidierung wird 
im Verbund mit kräftigen Impulsen für Wachstum und Beschäftigung 
Deutschland nachhaltig stärken und im nächsten Jahr weiterhin 
positive Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung, 
insbesondere die Arbeitsmarktentwicklung setzen. Die Bundesregierung 
geht noch von einem Zuwachs von 1,4 v. H. real aus, der 
Sachverständigenrat nimmt bereits 1,8 v. H. an. Die 
Mehrwertsteuererhöhung wird den Aufschwung also nicht ernstlich 
gefährden.
2. Wesentliche Akzente der parlamentarischen Beratungen
Strukturelle Verbesserungen:
Bereits ab 2007 wird für die Gesetzliche Krankenversicherung 
zusätzlich 1 Mrd. Euro bereitgestellt. Insgesamt erhalten die 
Krankenkassen im nächsten Jahr 2,5 Mrd. Euro aus Steuermitteln.
Im Bereich Innere Sicherheit haben wir ein 
Sicherheitsstärkungsprogramm mit insgesamt 132 Mio. Euro in den 
nächsten drei Jahren zusätzlich auf den Weg gebracht. Dies zeigt: die
Terrorismusbekämpfung hat den notwendigen hohen Stellenwert.
Wir haben ferner die Investitionsausgaben insbesondere in den 
Bereichen Verkehr, Städtebau, Wirtschaft und Umwelt für 2007 
insgesamt um etwa 300 Mio. Euro aufgestockt bei 
Verpflichtungsermächtigungen für die Folgejahre von etwa weiteren 400
Mio. Euro. Die Gegenfinanzierung kommt aus dem konsumtiven Bereich.
So wurde ein Ergänzungsprogramm "Lückenschluss und 
Staubeseitigung" für Bundesautobahnen im Verkehrshaushalt in Höhe von
zusätzlichen 420 Mio. Euro (165 Mio. Euro in 2007) beschlossen. Mit 
weiteren 20 Mio. Euro fördern wir den Stadtumbau West. Zusätzlich 39 
Mio. Euro werden für das Bundesumweltministerium bereitgestellt, um 
in 2007 noch stärker Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien 
fördern zu können. Die Mittel für betriebliche Investitionen und 
wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen (Gemeinschaftsaufgabe), die 
überwiegend dem Osten zugute kommen, wurden um 50 Mio. Euro 
verstärkt.
Auch das Ziel des weiteren Subventionsabbaus haben wir nicht außer
Acht gelassen: So wird die Kohleförderung im nächsten Jahr um 114 
Mio. Euro abgesenkt.
Einsparung bei Personal und Öffentlichkeitsarbeit:
An der pauschalen Stellenkürzung der letzten Jahre wird 
festgehalten. Wir haben die von der Bundesregierung vorgesehene 
Kürzung von 1 Prozent auf 1,2 Prozent angehoben. Weitere 
Entscheidungen in diesem Bereich werden wir von einem Bericht der 
Bundesregierung zur Stellen-, Ausgaben- und Aufgabenentwicklung in 
der letzten Jahre abhängig machen, den wir für Ende April 2007 
erbeten haben.
Die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit werden in allen Ressorts - 
wie in diesem Jahr - auch in 2007 um insgesamt 9,2 Mio. Euro 
abgesenkt. Dies entspricht 10 Prozent der Gesamtausgaben für den 
Bereich Öffentlichkeitsarbeit.
Wir haben vor, die Effizienzpotentiale aus einer stärkeren 
Konzentration ministerieller Aufgaben in Berlin und der damit 
verbundenen geringeren Reisetätigkeit zu heben. Dazu wurde ein 
20-Punkte-Fragenkatalog aufgestellt, der von der Bundesregierung bis 
Anfang April 2007 beantwortet werden soll. Dabei geht es zunächst um 
eine Bestandsaufnahme z. B. der Verteilung der Beschäftigten, 
Arbeitsstunden und Büroflächen auf die beiden Standorte. Daran 
anknüpfend sollen Möglichkeiten der stärkeren Ansiedlung politisch 
bedeutsamer ministerieller Kernaufgaben in Berlin untersucht werden. 
Damit verbunden werden könnten Überlegungen zur Abschichtung 
ministerieller Aufgaben in nachgeordnete Behörden sowie - vor dem 
Hintergrund einer optimierten Organisationsstruktur - eine 
grundsätzliche Überprüfung geplanter großer Baumaßnahmen mit ihren 
jeweiligen Raumprogrammen.
Abdeckung von Risiken:
Wir haben mit den Steuermehreinnahmen - neben der Absenkung der 
Neuverschuldung - auch Risiken abgesichert. Hierzu gehören die 
Grundsicherungsausgaben für die Kosten der Unterkunft, an denen sich 
der Bund in 2007 mit 31,8 Prozent oder 4,3 Mrd. Euro beteiligt. 
Bisher waren nur 2 Mrd. Euro vorgesehen. Wir haben ferner den von der
Bundesagentur zu zahlenden Aussteuerungsbetrag realistisch nach unten
hin angepasst, was unter dem Strich 1,1 Mrd. Euro kostete. Wir haben 
auf Maßnahmen verzichtet, die den beitragsfinanzierten BA-Haushalt 
zusätzlich belasten würden.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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