Klaeden/Grütters: Goethe-Institut zukunftssicher machen
Berlin (ots)
Zum Antrag der Koalitionsfraktionen zur Reform des Goethe-Institutes erklären der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckhart von Klaeden MdB, und die Sprecherin der Fraktion im Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, Prof. Monika Grütters MdB:
Erstmals seit vielen Jahren ist ein Aufwuchs in der Finanzierung der Goethe-Institute gelungen, der einher geht mit einer Neuausrichtung der Auswärtigen Kulturpolitik und einer organisatorischen Modernisierung. Das Goethe-Institut ist eine der wichtigsten Mittlerorganisationen der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Neue Wachstumsregionen sowie ideologische und religiöse Herausforderungen erfordern eine stärkere Präsenz dieses Botschafters für deutsche Kultur und Sprache weltweit. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Verständigungsprozess innerhalb Europas den Erhalt einer in 50 Jahren aufgebauten dortigen Institutsstruktur nahe legt. Diesen Herausforderungen haben die Bundesregierung und die Koalitionäre im Haushaltausschuss mit zusätzlichen Mitteln für das Goethe-Institut im Haushalt für 2007 Rechnung getragen. Damit erhält das Goethe-Institut nach Jahren der Mittelkürzung eine Ausstattung, die seine Bedeutung als wesentlicher Träger deutscher Auswärtiger Kultur- und Bildungspolitik anerkennt.
In enger Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt hat das Goethe-Institut in den letzten Monaten ein Reformkonzept aufgestellt, das neben der Konsolidierung der Finanzen vor allem einer internationalen Neuaufstellung des Institutes gilt. Mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 13,5 Millionen Euro 2007 sollen neue Institute errichtet und die Konsolidierung des Goethe-Haushalts ermöglicht werden. Eine stärkere Präsenz des Goethe-Institutes in den neuen Wachstumsregionen Asiens sowie in der islamisch geprägten Welt darf jedoch nicht auf Kosten gewachsener kultureller Verbindungen gehen. Ein Mehr an Kulturarbeit muss durch effizienteren Mitteleinsatz, strukturelle Verbesserungen und innovative Kooperationsmodelle ermöglicht werden.
Das Goethe-Institut muss in die Lage versetzt werden, das aufgestellte Reformkonzept umzusetzen und gleichzeitig den wachsenden Aufgaben gerecht zu werden. Dazu gehören ein ausreichender Projektmittelanteil, eine höhere Flexibilität und Eigenverantwortung des Institutes beispielsweise beim Liegenschaftsmanagement oder bei der verstärkten Zusammenarbeit mit Ortskräften.
Die positiven Erfahrungen mit dem Prinzip der Budgetierung an einigen Auslandsinstituten sind ab 2008 weltweit auf die Einrichtungen der Organisation zu übertragen. Statt einer kameralistischen Aufgabensteuerung des Haushaltes soll zu einer Steuerung über Ziele mit zugeordneten Budgets, Zielvereinbarungen und Evaluierungsmechanismen übergegangen werden. Für eine entsprechende Transparenz der Mittel sind die Zuwendungen des Bundes für das Goethe-Institut zukünftig in einem Haushaltstitel zusammenzufassen.
Das Goethe-Institut muss beim Aufbau neuer Netzwerke, Kooperationen und Partnerschaften unterstützt werden, sei es aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, sei es bei der Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Stiftungen, Verbänden und internationalen Organisationen.
Die Goethe-Institute leisten hervorragende Arbeit bei der Sprachvermittlung, dem Kulturaustausch und der Verbreitung eines positiven Deutschlandbildes im Ausland und bei Zugereisten im Inland. Um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben und weiterhin wertvolle internationale Kulturarbeit im Rahmen einer starken Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik leisten zu können, muss das Goethe-Institut zukunftsgerichtet, wettbewerbsfähig und nachhaltig gestaltet werden.
Dies kann nach einem intensiven Diskussionsprozess im Goethe-Institut und auch im parlamentarischen Raum nunmehr gelingen. In den Haushaltsberatungen wurde die Forderung der Kulturpolitiker von CDU/CSU nach einer Umkehr des jahrelangen Kürzungstrends von der Koalitionsfraktion durchgesetzt. Damit ist die Voraussetzung geschaffen, dass die inhaltliche und strukturelle Neuorientierung sowie eine erweiterte Auslandsarbeit gelingen können.
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de
Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell