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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Eichhorn: Wir lassen die Heroinsüchtigen nicht im Stich

Berlin (ots)

Anlässlich des Vorwurfs der Drogenbeauftragten der
Bundesregierung, Frau Bätzing, die Union würde mit der Einstellung 
des Heroinprojekts die Verelendung von Menschen verursachen, erklärt 
die Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Eichhorn 
MdB:
Die Fraktionsvorsitzenden der Großen Koalition haben sich in der 
letzten Woche darauf verständigt, Heroin als Medikament nur noch an 
die derzeit im Modellprojekt befindlichen Patienten zu verabreichen. 
Die Versorgung dieser Menschen ist damit auch im nächsten Jahr 
gesichert. Eine Heroinsubstitution darüber hinaus wird es nicht 
geben.
Von Verelendung kann nicht die Rede sein. Die Heroinsüchtigen 
stellen heute die am besten versorgteste Gruppe Süchtiger dar. Von 
den 130.000 Heroin-Suchtkranken befinden sich 60.000 in Behandlung, 
90 Prozent davon in der Substitutionsbehandlung. Die Versorgungslage 
bei anderen Abhängigkeiten, wie z. B. der Alkoholsucht ist hingegen 
weitaus schlechter. So gehen Studien nur von 5-10 Prozent der 
Alkoholabhängigen aus, die sich in Behandlung befinden.
Oberstes Ziel der Drogenpolitik ist für die Union der 
Drogenausstieg. Daran wollen wir auch in Zukunft festhalten. Das Ziel
der Abstinenz wurde mit dem Modellprojekt jedoch nicht erreicht. So 
gibt es Patienten, die mittlerweile seit über 4 Jahren mit Diamorphin
behandelt werden.
Heroinsüchtigen steht auch weiterhin die Methadonbehandlung zur 
Verfügung.
Mit dem bestehenden Behandlungssystem und dem Ausbau der 
Behandlungsplätze konnten in den letzten Jahren erhebliche Erfolge 
erzielt werden, so sank die Zahl der Drogentoten auf den niedrigsten 
Wert seit 1989.
Die Heroinbehandlung ist viermal so teuer wie die 
Methadonbehandlung. Wenn wir derzeit durch die Gesundheitsreform die 
Kosten in den Griff bekommen wollen, können wir den Versicherten 
nicht zusätzliche Lasten über die Heroinsubstitution aufbürden. Würde
man das Geld in die Präventionsarbeit investieren, könnte man viele 
Menschen vor einem Suchtschicksal bewahren.
Zudem lassen die Ergebnisse der Studie viele Fragen offen, die 
noch immer nicht geklärt wurden. Patienten, die zur 
Methadonbehandlung gar nicht erst angetreten sind, wurden in der 
Vergleichsrechnung mitberücksichtigt. Um einen tatsächlichen 
Vergleich zwischen Heroin- und Methadongruppe zu erreichen, ist es 
jedoch notwendig nur die Patienten zu berücksichtigen, die die 
Behandlung auch wirklich begonnen haben. Geschieht dies, ist die 
Differenz zwischen der Heroin- und der Methadonbehandlung weitaus 
geringer.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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