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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Börnsen: Kein Schlussstrich - Aufarbeitung der DDR-Diktatur wird konsequent fortgeführt

Berlin (ots)

Anlässlich der heutigen Verabschiedung des 7.
Stasi-Unterlagen-Gesetzes im Deutschen Bundestag erklärt der kultur- 
und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
Eine breite parlamentarische Mehrheit aus CDU/CSU, SPD, FDP und 
Bündnis 90/ Die Grünen sorgt heute dafür, dass die Aufarbeitung der 
DDR-Diktatur konsequent fortgeführt wird. Isoliert sind die LINKEN, 
die leichten Herzens und ohne moralische Skrupel einen Schlussstrich 
unter die Auseinandersetzung mit dem SED-Unrecht setzen wollten, das 
so vielen Menschen schweres Leid zugefügt hat.
Die Opfer bleiben in der Sorge des Gesetzgebers, nicht die Täter. 
Die Regelanfrage für die Repräsentanten unseres Staates und unserer 
Gesellschaft bleibt für weitere fünf Jahre bestehen. Für die 
politische Kultur in unserem Land ist es unverzichtbar, dafür sorgen,
dass sich unter denjenigen, die eine besondere Vertrauenswürdigkeit 
genießen oder die rechtsprechende Gewalt vertreten, keine Spitzel des
Staatssicherheitsdienstes befinden.
Dies wird umso wirksamer, als beim Nachweis der Stasi-Tätigkeit 
arbeits- oder dienstrechtliche Folgen nicht mehr verbarrikadiert 
sind. Und die Beschäftigten, die mit der Aufarbeitung der Tätigkeit 
des Staatssicherheitsdienstes befasst sind oder Anträge auf 
Rehabilitierung bearbeiten, können auf unbefristete Zeit überprüft 
werden. Das sind wir den Opfern und unserer Demokratie schuldig!
Die politisch-historische Aufarbeitung des SED-Unrechts wird mit 
dieser Novellierung ausgedehnt: Die Zugangsmöglichkeiten externer 
Wissenschaftler zu den Unterlagen der Bundesbeauftragten für den 
Staatssicherheitsdienst werden unter Wahrung der schutzwürdigen 
Interessen der betroffenen Personen deutlich erweitert. In die 
Aufarbeitung werden nun auch die Herrschaftsmechanismen der DDR oder 
der sowjetischen Besatzungszone einbezogen. Das macht deutlich: Die 
Drahtzieher und Weichensteller der DDR-Diktatur gehören ins Zentrum 
der Untersuchungen.
Voraussetzung dafür ist in der Behörde für die Stasi-Unterlagen 
aber auch, für eine Klärung der Rolle der über fünfzig ehemaligen 
hauptamtlichen Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes, die in der 
Behörde beschäftigt sind, zu sorgen.
Bis jetzt ist es gelungen, tausende Zuträger des 
DDR-Repressionsapparates von öffentlichen Funktionen fernzuhalten. 
Diese Erfolgsgeschichte muss weitergehen. Die jüngst geöffnete 
Rosenholz-Datei macht deutlich, dass es immer noch brisante Fälle 
gibt, in Ost und West. Die verdienstvolle Bundesrats-Initiative des 
Landes Thüringen hat jegliche Schlusstrich-Mentalität unterbunden und
ist damit den Interessen der Bürgerrechtler entgegengekommen.
Unser Aufklärungswillen ist ungebrochen. Die moralische 
Verantwortung für die Aufarbeitung der Diktatur, die für uns alle so 
schwere Folgen hatte, bleibt. Ein Ablegen und Vergessen gibt es 
nicht.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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