Fischbach: Erziehung zum interreligiösen Dialog von Anfang an
Berlin (ots)
Anlässlich des vom Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner ausgesprochenen Verbotes multireligiöser Feiern an Schulen erklärt die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB:
Die Bedeutung des interreligiösen Dialogs in einer zunehmend pluraler werdenden Gesellschaft erhält immer größeren Stellenwert. Das Verbot multireligöser Feiern an Schulen ist angesichts der auf verschiedensten Ebenen stattfindenden Dialogbemühungen nur schwer nachzuvollziehen.
Kardinal Meisner stützt sich dabei auf den Satz der "Leitlinien für multireligiöse Feiern von Christen, Juden und Muslimen" der Deutschen Bischofskonferenz, "multireligiöse Feiern sollten nicht als Mittel zum Zweck der Integration benutzt werden. Im Zentrum soll vielmehr der Glaube stehen". Dasselbe Schreiben sieht allerdings multireligiöse Feiern an Schulen ausdrücklich vor und betont, dass "das multikulturelle Zusammenleben und -arbeiten zum Alltag gehört, den es gemeinsam zu gestalten gilt." Gewarnt wird vor einem Automatismus von Feiern, "die lediglich als Werkzeug für innerschulische Integrationsbemühungen dienen".
Gerade an Schulen, an denen die Grundlagen für gegenseitiges kulturelles Verständnis gelegt werden, gilt es, Kinder und Jugendliche für die Werte der jeweils anderen Kultur und Religion zu sensibilisieren. Religiöse Feiern, in denen Kinder verschiedener Religionsgemein-schaften aus ihrer Tradition heraus beten, schließt nicht aus, dass dabei der eigene christliche Standpunkt den Kindern als Ausgangsbasis ihrer Weltsicht dient. Das Argument, es sei wichtig, dass ein Kind zunächst seine eigene Religion richtig kennen lernt, bestreitet dabei niemand. Die Angst, es käme zu einer Vermischung der Religionen und Gottesvorstellungen, sollte jedoch nicht handlungsleitend sein. Vielmehr sollten konstruktive Ansätze gefunden werden, die eigene Identität zu vermitteln und im Dialog zu schärfen. Ein in diese Richtung weisender Weg würde neben gegenseitigem Verständnis die notwendige Integration unterstützen und keiner künstlichen Distanz aufgrund falsch verstandener Identitätsabgrenzung Vorschub leisten.
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