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Fromme: "Sichtbares Zeichen" zum Gedenken an die Vertreibung nicht ohne Opferbeteiligung möglich

Berlin (ots)

Zu den Erklärungen des stellvertretenden
Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Fritz-Rudolf Körper, bezüglich eines 
"Zentrums gegen Vertreibungen" ("sichtbares Zeichen") erklärt der 
Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler 
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB:
Seit Jahren setzen sich CDU und CSU für die Schaffung eines 
"Zentrums gegen Vertreibungen" in Berlin ein. Dabei wurde immer, vor 
allem auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt, dass eine 
solche Einrichtung des Gedenkens eine gesamtstaatliche Aufgabe 
darstellt. Dies bedeutet, dass die Vertriebenen besonders als 
Betroffene natürlich ein Recht auf Mitwirkung und damit auch 
Mitbestimmung haben müssen.
Das bedeutet, sie sind Partner der die staatliche Trägerschaft 
repräsentierenden öffentlichen Hand. Es ist aber strikt abzulehnen, 
den Vertriebenenverbänden, wie von der SPD jetzt gefordert, jegliche 
maßgebliche Mitbestimmung bei der Gestaltung des Zentrums 
abzusprechen und eine ausschließlich öffentliche, staatliche 
Steuerung vorzugeben.
Es wäre ein einzigartiger Vorgang, wenn bei der Schaffung eines 
Gedenkortes für die Opfer eines historischen Prozesses die 
Opferorganisationen aus der Gestaltung dieses Gedenkortes 
ausgeschlossen würden.
Man stelle sich vor, der Zentralrat der Juden in Deutschland wäre 
bei der Gestaltung und Errichtung des Holocaust-Mahnmals in Berlin 
nicht gefragt und maßgeblich einbezogen worden.
Die deutschen Heimatvertriebenen haben einen legitimen Anspruch 
auf eine maßgebliche Beteiligung bei der Errichtung des "sichtbaren 
Zeichens" für die Opfer der Vertreibung, so wie diese 
Gedenkeinrichtung im Koalitionsvertrag benannt und vereinbart worden 
ist.
Ebenso ist der Vorschlag der SPD abzulehnen, eine internationale 
Historikerkonferenz zu der geplanten Einrichtung einzuberufen. Die 
Gestaltungshoheit und damit Verantwortung für dieses Projekt liegt in
Deutschland und diese Verantwortung kann auch nicht delegiert werden.
Im Übrigen hat das mit der Konzeption und Erstellung beauftragte 
Bundeskanzleramt und dort die Behörde des Beauftragten für Kultur und
Medien ein vorbereitendes Beratergremium aus hochrangigen 
Wissenschaftlern berufen, an dem bereits internationale Fachleute 
beteiligt sind.
Eine international besetzte Historikerkonferenz scheint eher der 
Versuch zu sein, ein wichtiges Projekt zu verhindern oder durch eine 
jahrelange Debatte zu verschleppen.
Die SPD muss hier dringend an die Vereinbarung im 
Koalitionsvertrag erinnert werden. Ein Koalitionsvertrag wird für 
eine Legislaturperiode geschlossen. In unserem Koalitionsvertrag ist 
die Schaffung eines "sichtbaren Zeichens" für die Opfer der 
Vertreibung in Berlin vereinbart. Nachdem nunmehr auch finanzielle 
Mittel für eine Anschubfinanzierung im Bundeshaushalt 2007 
veranschlagt worden sind, sollten die Kräfte darauf gerichtet werden,
die Einrichtung Realität werden zu lassen und nicht eine 
Verschleppungstaktik raumgreifen.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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