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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Fromme: Forderungen gegen Erika Steinbach sind absurd - Dialog mit Warschau stärken

Berlin (ots)

Zu den Forderungen der Bundesvorsitzenden von
Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth und anderer, an die Union, 
Konsequenzen gegenüber Erika Steinbach zu ziehen, erklärt der 
Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler 
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB:
Als die Grünen-Chefin Claudia Roth ihre Forderungen an die Union 
erhoben hat, Konsequenzen im Hinblick auf Äußerungen von Erika 
Steinbach gegenüber der polnischen Regierung zu ziehen, hat sie 
offensichtlich die noch viel akzentuierteren Äußerungen des 
Fraktionsgeschäftsführers ihrer eigenen Partei, Volker Beck, bewusst 
ausgeklammert. Dieser hatte u.a. erklärt, "die Liga für polnische 
Familie, die den Kultusminister stellt, hat für mich Neonazi-Züge." 
Schon deshalb verbieten sich Forderungen der Grünen in Richtung 
Union.
Die Regierungen in den einzelnen Nationalstaaten der Europäischen 
Union werden von den dortigen Bürgern gewählt. Als Partner in Europa 
haben wir auf die Wählerentscheidungen in unseren Nachbarländern 
keinen Einfluss. Unsere Aufgabe ist es, mit den jeweiligen 
Regierungsvertretern so konstruktiv wie möglich und dialogisch 
zusammenzuarbeiten.
Das schließt aber nicht aus, auch deutliche Kritik zu üben, wenn 
fundamentale Rechte von Bevölkerungsgruppen bedroht sind oder 
einzelne Gruppen aufgrund ihrer nationalen, kulturellen oder 
religiösen Eigenschaften diskriminiert oder herabwürdigend behandelt 
werden. Antisemitische Äußerungen von Regierungsvertretern dürfen wir
in Europa nicht dulden, so etwas muss deutlich angesprochen werden.
Das Gleiche gilt, wenn in den Rechtsbestand von 
Minderheitenrechten - das stand in Polen in Bezug auf die deutsche 
Minderheit im Raum - eingegriffen werden soll.
Wichtig ist aber, dass sowohl die Fähigkeit und die Bereitschaft 
zum Dialog und damit auch zur Auseinandersetzung erhalten bleiben.
Ganz bewusst haben CDU und CSU sich seinerzeit gegen die von 
Rot-Grün und der damaligen Bundesregierung betriebene 
Ausgrenzungspolitik gegen unser Nachbarland Österreich gewandt, als 
sich dort die Regierung aus ÖVP und FPÖ gebildet hat.
Wie gesagt, nationale Regierungen werden in den jeweiligen 
Nationalstaaten gewählt. Der Dialog mit Warschau muss daher auch 
unter schwierigen Gesichtspunkten und auch zu schwierigen Themen 
immer wieder gesucht werden.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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