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Fromme: Vertreibungsgeschichte stößt auf beeindruckendes Interesse - Warnung vor "Opferkult" unnötig

Berlin (ots)

Zum Erfolg des ARD-Zweiteilers "Die Flucht" und zu
den Aussagen des Historikers Hans-Ulrich Wehler erklärt der 
Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler 
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB:
13,5 Millionen Menschen haben in Deutschland die Ausstrahlung des 
ARD-Zweiteilers "Die Flucht" verfolgt. Angesichts von heute rund 40 
für nahezu jedermann empfangbaren Fernsehprogrammen ist dies mehr als
beeindruckend. Die Sendungen haben Einschaltquoten erzielt wie sonst 
nur "Wetten, dass ...?" oder internationale Fußballspiele. Der Erfolg
belegt eines: Die Deutschen haben ein ehrliches Interesse daran, mehr
über ein Kapitel ihrer Geschichte zu erfahren, das lange Zeit an den 
Rand gedrängt worden ist.
Bereits die vor wenigen Jahren ausgestrahlte Dokumentationsreihe 
"Die große Flucht" des Historikers Prof. Dr. Guido Knopp haben über 
fünf Millionen Menschen verfolgt, die Novelle "Im Krebsgang" von 
Günter Grass, die vor dem historischen Hintergrund des Untergangs der
"Wilhelm Gustloff" spielt, wurde zum Bestseller.
Rund 15 Millionen Deutsche verloren als Flüchtlinge oder 
Vertriebene am Ende des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat. Jede vierte 
deutsche Familie hat heute einen Vertriebenenhintergrund.
Beauftragt vom Haus der Geschichte hat das Institut Allensbach 
eine demoskopische Untersuchung veröffentlicht, die deutlich belegt 
hat, dass die Vertreibungsgeschichte im Interesse der Deutschen von 
großer Relevanz ist. Die Ausstellung "Flucht, Vertreibung und 
Integration" des Hauses der Geschichte hat ein sehr großes Publikum 
angezogen und auch die zeitlich begrenzte Ausstellung der Stiftung 
"Zentrum gegen Vertreibungen" hat über 60.000 Besucher angelockt.
Sowohl die Begleitung in den Medien als auch die Rezeption 
derjenigen, ob als Besucher, Zuschauer oder Leser, kündeten jeweils 
von einer sehr sachlichen Auseinandersetzung mit diesem Kapitel der 
Geschichte, ohne überschäumende Emotionen oder gar revanchistische 
Äußerungen gegen unsere Nachbarstaaten.
Zu der jetzt geäußerten Befürchtung des Historikers Hans-Ulrich 
Wehler, eine weitere Beschäftigung mit den Themen würde in 
Deutschland einen "Opferkult" entstehen lassen, gibt es keinen 
Anlass. Bisher waren alle Darstellungen in Deutschland 
außerordentlich solide.
Der ARD-Zweiteiler "Die Flucht" hat das Elend der Flüchtlinge aus 
dem deutschen Osten am Ende des Zweiten Weltkrieges dargestellt. Der 
Flucht folgte die millionenfache gewaltsame Vertreibung. Die 
Deutschen sind mehr als reif dafür, auch dieses Kapitel umfassend 
aufzuarbeiten. Auch wir Deutschen haben sechs Jahrzehnte nach dem 
Zweiten Weltkrieg und nach Flucht und Vertreibung, wie auch unsere 
europäischen Nachbarn, das Recht auf Trauer und Erinnerung an unsere 
Opfer.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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